Full text: Nüral-Leichtguss-Taschenbuch der Aluminiumwerke Nürnberg G.m.b.H.

2. Ein Abschrecken in kaltem oder kochendem Was- 
ser oder Öl, unter Umständen auch langsames 
Abkühlen in der Luft. 
3. Eine Wärmenachbehandlung zwischen 150—270° 
während 3—20 Stunden. 
Gerade die Zusätze dritter und vierter Elemente brin- 
gen oft überraschend große Wirkungen hervor, so z.B 
Magnesium bei Aluminium-Kupferlegierungen oder Si- 
lizium bei Aluminium-Magnesium-Legierungen. Grund- 
sätzlich kann man die Wirkungen der Zusatzelemente 
in drei Gruppen unterscheiden: 
x 
zZ 
1. Das Zusatzelement bildet mit den anderen Begleit- 
elementen Verbindungen, deren Löslichkeit im 
Grundmetall von der Temperatur stark abhängig 
ist und so die eingangs angedeutete Vorausset- 
zung für die Aushärtbarkeit liefert. 
2.Die Löslichkeitskurve einer binären Legierung 
wird durch ein drittes Element verschoben. 
3.Das Zusatz-Element beeinflußt den kristallinen 
Aufbau der Metalle durch Verengung oder Erwei- 
terung des Atomabstandes, Forschungen der letz- 
ten Jahre haben ergeben, daß zwischen Atomab- 
stand und Härte bestimmte Beziehungen bestehen. 
Bei der Wärmebehandlung sind einige Punkte beach- 
lenswert, die unter Umständen zu Ausschuß Anlaß ge- 
ben können. 
Die Erhitzung auf die hohe Temperatur von rund 
500° darf bei komplizierten Gußstücken nicht so rasch 
vor sich gehen, da sonst sehr leicht Risse eintreten 
können infolge ungleichmäßig verteilter Tempera- 
tur, die zu inneren Spannungen führt. Ebenso ist das 
Abschrecken bei solchen Gußstücken, z.B. Motorge- 
häusen, nicht so rasch‘ durchzuführen, da ebenfalls 
Gefahr für das Auftreten von Rissen besteht. 
Die Höhe der Abschrecktemperatur hat auf die Här- 
testeigerung einen bedeutenden Einfluß, weil doch 
davon abhängig ist, in welchem Umfange die härtende 
Phase sich auflöst. Überlegungsmäßig könnte man die 
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