Full text: Verein Deutscher Ingenieure 1856 - 1926

1893, 
(894. 
1805. 
nommen zur Einführung des vier Jahre vorher genehmigten metrischen 
(S.-I.) Schraubengewindes in die Praxis. Hierzu gesellten sich gleich- 
gerichtete Bestrebungen der Feinmechaniker unter der Führung von 
Löwenherz für ein metrisches Feingewinde. Ende des Jahres wird ins- 
besondere über die Übergangstufen beider Gewinde in einer Konferenz 
eine Verständigung erzielt. 
14. bis 16. August, 34, Hauptversammlung in Barmen-Elberfeld und 
Remscheid unter dem Vorsitz von H. Caro. Neben der Literaturübersicht, 
deren Bearbeitung Joh. Zeman übertragen war, wird eine „Zeitschriften- 
schau“ als Bestandteil der Zeitschrift ins Leben gerufen. 
Die vier großen nordamerikanischen Ingenieurgesellschaften (Civil 
Engineers, Mechanical Engineers, Mining Engineers, Electrical Engineers) 
laden den V. d. I. und andere große technische Vereine Deutschlands zur 
Weltausstellung in Chikago ein und fordern zu einer Mitwirkung an einem 
internationalen Ingenieurkongreß in Chikago auf. 
Mai. Der Verein ist auf der Weltausstellung in Chikago vertreten. Hierzu 
hatte die 33. Hauptversammlung 30 000 M. zur Verfügung gestellt und so 
die Ausstellung von deutschen Ingenieurarbeiten ermöglicht. 
14. März. Anschluß des Polytechnischen Vereins in Bielefeld als Teuto- 
burger B.-V. 
27. bis 29. August. 35. Hauptversammlung in Berlin unter dem Vorsitz von 
V. Lwowski. Es wird eine Hilfskasse für deutsche Ingenieure eingerichtet. 
Zum Andenken an den am 26. Oktober 1893 verstorbenen Franz 
Grashof stiftet der Verein eine goldene Denkmünze, die unter der Bezeich- 
nung „Grashof-Denkmünze‘“ ‚an Ingenieure verliehen werden soll, die 
sich besonders ausgezeichnet haben. Sie wird zum erstenmal verliehen 
an C. Bach, H. Gruson, F. Schichau und O. Intze. Bis 1926 sind zusammen 
32 Grashof-Denkmünzen verliehen worden. Ferner wird die Errichtung 
eines Grashof-Denkmals in Karlsruhe beschlossen, das am 26. Oktober 1896 
enthüllt wird. 
Der Ankauf der beiden Grundstücke Charlottenstraße 43 und Mittel- 
straße 1 zum Preise von 376 000 M, wird beschlossen. Am 18. April 1896 
wird hier der Grundstein für das Vereinshaus gelegt, das am 11. Juni 1897 
eingeweiht wird. Auf der Hauptversammlung wird die Ausstellung deut- 
scher Ingenieurarbeiten, die von der Chikagoer Weltausstellung zurück- 
gekommen waren, gezeigt. 
Das Verlangen nach Maschinenlaboratorien für die Ausbildung der 
Studierenden und für die Forschertätigkeit der Lehrer bringt der Verein 
durch Eingaben an die zuständigen deutschen Regierungen zum Aus- 
druck, nachdem entsprechende Beratungen infolge des ablehnenden Ver- 
haltens der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, ihre Einrichtungen 
für Forschungszwecke zur Verfügung zu stellen, gescheitert waren. 
12. Juni. Aufnahme des 10 000. Mitgliedes. 
Am 15. Juli stirbt Simon Schiele. Er gehörte zu den Gründern des Vereins 
and war in den Jahren 1859, 1860, 1862, 1864. 1870. 1871 und 1876 
Vorsitzender.
	        
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