Full text: Verein Deutscher Ingenieure 1856 - 1926

Von außen her kam die Anregung an den Verein, er möchte 
die jetzt besonders wichtig gewordenen Fragen der Metallkunde 
pflegen. Aus dem beim Berliner Bezirksverein bestehenden 
Metallausschuß entwickelte sich unter der Führung von E. Heyn 
die „Deutsche Gesellschaft für Metallkunde‘“ im 
Verein deutscher Ingenieure, und eine bestehende Zeitschrift 
wurde vom Verein aus zum Organ dieser sich kräftig ent- 
wickelnden technischen Gesellschaft ausgebaut. 
Auch die Bauingenieure suchten Anschluß an den Verein, 
und es war dem um den Verein so sehr verdienstvollen Kurator 
des Vereines, Otto Taaks, noch beschieden, die Gründung einer 
„Deutschen Gesellschaft für Bauingenieur- 
wesen‘ in engster Anlehnung an den Verein zu bewirken. 
So wichtig auch diese Gesellschaften waren, es konnte nicht 
die Aufgabe des Vereines sein, an der Entstehung immer neuer 
technischer Vereine mitzuwirken. Wurde doch in weitesten 
Kreisen von Technik und Industrie darüber geklagt, daß im 
technischen Vereinswesen sich eine Überorganisation zeige, wie 
bei den Behörden eine Art organisatorische Inflation, die zu 
schädlicher Zersplitterung führen müsse. Noch stärker wurden 
diese Klagen laut, wenn man auf das Allzuviel der technischen 
Zeitschriften zu sprechen kam, und es wurde unumwunden 
festgestellt, daß leitende Männer auch nicht entfernt mehr die 
Zeit finden könnten, nur noch einen Bruchteil des Gedruckten 
flüchtig in sich aufzunehmen. Der Verein mußte deshalb nach 
anderen Formen suchen, um den wirklichen Bedürfnissen, auch 
innerhalb des Vereines, einzelne Fachgebiete stärker zu be- 
handeln, gerecht zu werden. Der Vorstand des Vereines ent- 
schloß sich zunächst, die Hauptversammlung in der Weise aus- 
zugestalten, daß er neben dem allgemeinen Teile Fachgruppen- 
sitzungen. einführte. Diese bewährten sich. Die Wünsche nach 
solchen Fachgruppensitzungen wurden von Hauptversammlung 
zu Hauptversammlung stärker, nur wurde auch hier schließlich 
darüber geklagt, daß ein Mitglied allein nicht mehr imstande 
sei, allen Fachsitzungen beizuwohnen. Damit aber hat man 
sich .abzufinden; die Technik in ihrer Arbeitsteilung ist heute 
viel zu umfassend geworden, als das man daran denken könnte, 
auf den verschiedenen Gebieten gleichzeitig zu arbeiten. Auf 
den Hauptversammlungen der letzten Jahre sind solche Fach- 
sitzungen. für Dieselmaschinen, für Hochdruckdampf, für Gas- 
erzeugung und -verwertung, für Schweißtechnik, für Technisches
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.