Der VDI-Verlag.
Der Vertrieb von Sonderdrucken und Forschungsheften, der bis 1914
von der Schriftleitung der Zeitschrift des Vereins seines geringen Umfanges
wegen mitbesorgt werden konnte, wurde im Laufe der Kriegsjahre der Bücherei
angegliedert. Er beschränkte sich auf die von Mitgliedern ausgehenden Be-
stellungen, die zu Vorzugspreisen ausgeführt wurden, während der übrige
Vertrieb an Buchhandel und Private durch die Verlagsbuchhandlung Julius
Springer, Berlin W, kommissionsweise erfolgte. Diese Firma hatte seiner-
zeit auch den Kommissionsverlag und die Expedition der Vereinszeitschriften,
wie „Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure‘‘, „Technik und Wirtschaft‘,
und des Jahrbuches „Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie“
übernommen.
Mit der Gründung der Zeitschrift „Der Betrieb‘, die im Juni 1918 vom
Vorstand beschlossen wurde, übernahm der Verein die erste selbständige Ver-
lagstätigkeit, indem er für diese Zeitschrift die Auslieferung wie auch die Be-
zieher- und Anzeigenwerbung in seine Hände nahm. Der Verein schuf hierfür
eine eigene Vertriebsabteilung, die nunmehr auch den Vertrieb der an Mitglieder
zu liefernden Forschungshefte, der Sonderdrucke und anderer Veröffentlichungen
des Vereines übernahm. Diese Vertriebsabteilung, die später die Bezeichnung
„Verlagsabteilung‘“ führte, wurde durch Beschluß des Vorstandrates vom
25. Oktober 1919 weiter ausgebaut und im Oktober 1920 nach dem Hause
Beuthstr. 7 verlegt, wo ihr von der Buchdruckerei H. 5. Hermann & Co., die die
Zeitschrift „Der Betrieb‘ druckte, geeignete Mieträume zur Verfügung ge-
stellt wurden.
Für die Regelung der Verlagsangelegenheiten wurde ein Kuratorium von
drei Herren aus dem Vorstande gebildet und C. Matschoß die Leitung des Ver-
Jages übertragen. Der Verlag führte nunmehr die Bezeichnung: „Verlag des
Vereines deutscher Ingenieure‘‘
Mit Ablauf des Jahres 1920 endete der Vertrag des Vereins mit der Verlags-
buchhandlung Julius Springer. Der buchhändlerische Vertrieb der Zeitschrift
des Vereines deutscher Ingenieure, der Monatschrift „Technik und Wirtschaft“
und das Anzeigengeschäft wurden nunmehr in den eigenen Verlag übernommen;
gleichzeitig setzte eine innere und äußere Umgestaltung der Zeitschrift ein.
Die jetzt vielfach übliche Bezeichnung ‚„VDI-Zeitschrift‘“ entstand aus der
neuen Titelzeichnung Lucian Bernhards.
Am 29. Juli 1922 wurde von den Verlagsanstalten „„Glückauf‘“, Essen,
„Stahleisen‘“, Düsseldorf, der Verlagsbuchhandlung Julius Springer. Berlin,
und dem Verlag des Vereines deutscher Ingenieure die Arbeitsgemeinschaft
technischer Zeitschriftenverleger (ATZ) ins Leben gerufen, die ein Zusammen-
gehen der führenden technischen Fachzeitschriften bezweckt.
Im Jahre 1922 wurden der Zeichensaal des Vereins, dem die reproduktions-
fähige Ausführung der Textabbildungen obliegt, einschließlich der zugehörigen
Lichtbildwerkstatt und der Vervielfältigungsabteilung als selbst abrechnende
Abteilungen dem Verlag angegliedert.
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