Full text: Das Deutsche Museum

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Gegenüber diesen Dreh- 
bänken für feinere Arbei- 
ten sind die im Maschinen- 
bau vornehmlich verwen- 
deten zwei Drehbankgat- 
tungen angeordnet: Leit- 
spindel- und _Plandreh- 
bänke. Die Leitspindel- 
Drehbank, benannt nach 
der den Support bewegen- 
den Gewindespindel, wurde 
Ende des 18. Jahrhunderts 
von Maudslay gebaut; sie 
ist im Museum vertreten 
durch die erste von Fr. 
König, dem Erfinder der Schnellpresse, 1810 aus England eingeführte Leitspindel- 
bank. Ihr Gegenstück bildet eine neuzeitliche Schnelldrehbank mit Nortongetriebe 
zum selbsttätigen Geschwindigkeitswechsel der Leitspindel von Gebr. Böhringer, 
Göppingen. An Plandrehbänken, die vornehmlich zum Drehen scheibenartiger Kör- 
per dienen, ist ausgestellt eine alte Bank der Gutehoffnungshütte aus dem Jahre 
1830 mit senkrechter Planscheibe und eine neue Karusselldrehbank von Schieß, 
Düsseldorf, mit wagrechter Planscheibe, die das Aufspannen des Werkstückes we- 
zentlich erleichtert und durch Vermeiden der Durchbiegung die Bearbeitungsgenauig- 
keit erhöht. 
Es folgt die Gruppe „Feilen, Stoßen, Hobeln“‘“, die Bearbeitung ebener Flächen 
durch geradlinige Arbeitsbewegungen. Die Feile kennen wir schon als vorgeschicht- 
liches Werkzeug. Ihre Herstellung erst durch Hand, später mit Feilen-Haumaschinen, 
ist an Bildern und Modellen zu sehen. G. v. Reichenbach hat zuerst 1818 das 
Feilen von Hand durch die Feilmaschine ersetzt, das Vorbild der heutigen 
Shaping- oder Querhobelmaschine und der Vertikalstoßmaschine, die in älteren 
und neueren Ausführungen verkörpert 
sind. Bei dieser Maschine ist das Werk- 
stück fest und das Werkzeug beweg- 
lich; umgekehrt ist es bei den Tisch- 
r0obelmaschinen, die zuerst Fox im 
Jahre 1814 und Roberts 1817 aus Eng- 
‚and einführten. Letzterer Maschine 
sehr ähnlich ist die im Museum aufge- 
stellte, wahrscheinlich von Joh. Mann- 
nardt, München, stammende Hobel- 
maschine, die Ludwig I. der Polytech- 
aischen Schule in Nürnberg 1840 
schenkte. Die neuzeitliche Entwick- 
\ung der Hobelmaschine geht einerseits 
in der Richtung gewaltiger Werkstücke 
and entsprechender Maschinenabmes- 
Tisch-Hobelmaschine von Mannhardt, München, 
gebaut vor 1840 
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