Diorama vom Bau der Straßenbrücke über die Isar bei Grünwald 1903—1904
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Ihr größter Ruhm war wohl der Bau der alten Eisenbahn- und Straßenhängebrücke
über den Niagara 18534, die als erste dieser Art lange Zeit die einzige geblieben
ist. Ihre Spannweite war 821 Fuß; sie hatte zwei Brückenbahnen über-
einander, oben für Eisenbahngleise und unten für den Straßenverkehr. Der Ver-
steifungsträger war ein hoher engmaschiger Gitterträger aus Holz. 1883 vollendete
dann der Sohn Röblings die Brooklyn-Brücke über den Eastriver bei New-York,
von deren Tragkabel ein Abschnitt im Deutschen Museum zu sehen ist; die Zahl
der Drähte ist mehr als 5000. Weitere noch größere Kabelbrücken bauten die Ameri-
kaner, wie die dicht neben der Brooklyn-Brücke gelegene Manhattanbrücke (voll-
endet 1909), die Williamsburgbrücke (vollendet 1903), während die größte Aufgabe
auf diesem Gebiete, die Überbrückung des Hudson mit rd. 1200 m Spannweite,
noch der Lösung harrt.
Hängebrücken mit Ketten als Traggliedern sind hauptsächlich in Europa gebaut
worden, aber nicht sehr zahlreich. Die Ketten machen die Bauwerke schwer und
erfordern gewissenhafte Schmiede- und Werkarbeit. Als sog. Augenstäbe (Eye-
bars) haben die Kettenglieder in Amerika vielfach bei den Zuggurten der Fachwerk-
träger Verwendung gefunden. Als hervorragendstes Bauwerk und als die schönste
Kettenbrücke kann die Elisabeth-Kettenbrücke in Budapest angesehen werden, die
in einer Spannweite von 290 m die Donau überspannt und dem Straßenverkehr dient.
Wo Verkehrswege verschiedener Form sich so kreuzen, daß die freie Durchfahrt
der Fahrzeuge gehindert wird, müssen bewegliche Brücken angeordnet werden. Ihre Aus-
führungsformen sind außerordentlich vielfältig. Von der einfachen Schiebebrücke be-
gonnen, finden wir Roll- und Klappbrücken, Hub- und Drehbrücken, Zug- und
Schwimmbrücken, Schwebefähren usw. Ebenso vielfältig ist der Mechanismus, der
zum Öffnen und Schließen der Arme, Öffnungen und Flügel dient, von der einfachen
Handkurbel beginnend bis zum genau gesteuerten elektrischen Universalantrieb.
Die Geschichte des Brückenbaues wäre unvollständig, würde man nicht auch
der großen Fortschritte gedenken, die der Massivbau in den letzten 40 Jahren ge-
macht hat. Auch da ein stürmisches Vorwärtsstreben zu immer größeren Stütz-
weiten, die 100 m schon hinter sich gelassen haben. Zwei Faktoren unterstützen
vor allem diesen Siegeslauf: die Herstellung vorzüglicher Bindemittel, vor allem
des Zementes, und die Erfindung des Eisenbetons. Hand in Hand damit ging
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