Full text: Das Deutsche Museum

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Gestiftet vom Magistrat der 
Stadt Frankfurt a/M. 
WOLFGANG VON GOETHE 
1Komnie nach Tischbein} 
Das Standbild ist noch 
nicht ausgeführt 
In der Eingangshalle zum Ehrensaal empfängt uns Goethes Standbild —-- 
gestiftet von der Stadt Frankfurt. Es ist schon zu Anfang der gegenwärtigen Aus- 
führungen angedeutet worden, in welchem Sinne der Hinweis auf Goethe hier ver- 
standen werden soll. Weniger die Ergebnisse seiner naturwissenschaftlichen Stu- 
dien selbst, mit denen er Botanik, Zoologie und Anatomie, Mineralogie und Geologie, 
die physiologischen Teile der Farbenlehre auf bis dahin unbetretenen Wegen erforscht 
und bereichert hat, stehen hier in Frage. Es wird vielmehr die Art, wie Goethe 
dieses Studium der Natur betreibt, wie er es in unmittelbare Beziehung zum Menschen 
und zum Leben setzt, wie seine Auffassung und sein Schaffen der unmittelbaren 
Anschauung entspringt und von ihr befruchtet wird höchstes Vorbild dafür, wie wir 
das Studium des Deutschen Museums betreiben sollen: 
„In den Werken der Menschen wie in denen der Natur sind die Absichten vor- 
züglich der Aufmerksamkeit wert.“ 
Zu beiden Seiten der Eingangshalle sind die Bildnisse Ludwig LI. und Friedrich 
des Großen aufgestellt. 
Wenn es Pflicht und Aufgabe des Staates ist, die Wohlfahrt seiner Bürger wahr- 
zunehmen und zu sichern, das kulturelle Leben, Kunst, Wissenschaft und wirtschaft- 
lichen Zustand im Lande zu heben und zu fördern, so bleibt diese Aufgabe, mag 
zie auch in den Paragraphen der Verfassung niedergelegt sein, unfruchtbar ohne die 
führenden Persönlichkeiten, welche sie mit eigenem Leben. mit bleibenden Ge- 
danken zu erfüllen wissen. 
In diesem Geiste haben vor anderen Fürsten Ludwig I. und Friedrich der 
Große gewirkt.
	        
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