Gestiftet von der Rhein-
Main-Donau-Aktien-
Gesellschaft
Skizze zum Gemälde
von Prof. W. Firle in
München
KÖNIG LUDWIG I. VON BAYERN
Der eine, von Jugend auf ein hochgesinnter Freund und Schirmherr der Kunst,
ist auch ein weitsichtiger Förderer wissenschaftlichen und technischen Fortschritts
gewesen. Er hat, anknüpfend an die industriellen und wirtschaftlichen Bestre-
bungen des Vaters, Handwerk, Gewerbe und Industrie vor neue Aufgaben gestellt.
Geleitet von seinen künstlerischen Absichten hat er Erzguß, Glasmalerei, die Por-
zellanmanufaktur, unterstützt von trefflichen Künstlern zu neuem Leben erweckt.
Unter seiner Regierung wurde die erste deutsche Eisenbahn Nürnberg— Fürth eröffnet,
der Bau des Donau-Main-Kanals vollendet, der erste im großen ausgeführte elektrische
Telegraph von Steinheil angelegt. Durch den deutschen Zollverein hat er Bayern
nach jahrhundertelanger Trennung unauslösbar in die aufstrebende deutsche Wirt-
schaft eingegliedert. Die Verlegung der Landshuter Universität nach München schuf
den Wissenschaften eine würdige Stätte erneuter Wirksamkeit, förderte das geistige
Leben der Hauptstadt; die von Fraunhofer und Reichenbach eingeleitete Errichtung
der polytechnischen Schulen sicherte der aufblühenden Technik einen wissenschaftlich
ausgebildeten Nachwuchs tüchtiger Ingenieure. In der Walhalla brachte der deutsch-
gesinnte Fürst den großen Männern Deutschlands seine Huldigung, wie er in der Be-
freiungshalle die Erhebung Deutschlands gegen Napoleon verherrlicht hat.
Sein Herz schlug für Deutschlands Freiheit, Ehre und Größe. Seiner Tatkraft
verdankt Bayern Leben auf allen Gebieten. München wurde was es ist durch ıhn.