Full text: Das Deutsche Museum

Zur Messung von Wärmemengen und von spezifischer Wärme sind weitere wich- 
tige Apparate vertreten, z. B. das Eiskalorimeter von Lavoisier-Laplace und von 
Bunsen und das Wasserkalorimeter von F. Neumann. 
Im Anschluß an die wissenschaftlichen Untersuchungsapparate sind Brenn- 
materialien wie Holz, Braunkohle, Steinkohle, Alkohol usw. in denjenigen Mengen 
aufgestellt, welche zur Erzeugung einer bestimmten Wärmemenge erforderlich sind. 
Aus dem Gebiete der Verdampfung sind die von Papin und Boyle angestellten 
Versuche über die Abhängigkeit des Siedepunktes von dem herrschenden Drucke 
und die Messung des Dampfdruckes nach Regnault durch Demonstrationen und Zeich- 
nungen erläutert. 
Die zur Feststellung des jeweiligen Gehaltes der Luft an Wasserdämpfen dienen- 
den Hygrometer (Feuchtigkeitsmesser) sind in der Gruppe Meteorologie untergebracht. 
Strahlung und Leitung der Wärme werden dargestellt durch die Mellonischen 
Apparate, Apparate von Biot von 1804 und S&narmont von 1847, einen Apparat nach 
[ngenhousz von 1790 und einen Originalapparat von Wiedemann und Franz von 18533. 
Die Verwendung der geringen Leitfähigkeit des luftverdünnten Raumes zur 
Wärmeisolation ist durch das Originalvakuumgefäß von A. Weinhold veranschaulicht. 
Die Verflüssigung der Gase, welche gerade in neuester Zeit eine weitgehende tech- 
nische Bedeutung erlangt hat, ist in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung durch 
Versuchsnachbildungen und Originalapparate gezeigt. Die Gruppe beginnt mit einer 
Darstellung der Versuche von Cagniard-Latour und Faraday (1822—1823). Die 
Versuche zur Verflüssigung der Kohlensäure zeigt die Kompressionspumpe von 
Natterer. Das Festwerden von unter hohem Druck ausströmender Kohlensäure sowie 
der Thomson- Joule-Effekt werden vorgeführt. 
Es folgt dann eine Gaspresse von Andrews und daneben ein Apparat von Cailletet 
von 1877, mit welchem zum ersten Male die sog. permanenten Gase, Sauerstoff und 
Stickstoff, verflüssigt wurden. 
Die von Linde 1895 erdachten Einrichtungen zur Herstellung von größeren 
Mengen flüssiger Luft sind durch eine Windung der ersten Gegenstromspirale und 
durch eine vollständige be- 
triebsfähige Anlage wieder- 
gegeben. Ferner befindet 
sich hier ein Gegenströmer 
zur Zerlegung der flüssigen 
Luft in ihre Bestandteile, 
eine Zeichnungeiner Linde- 
schen Sauerstoffanlage so- 
wie ein Modell einer Sauer- 
stoffanlagenachClaude von 
der Air liquide in Paris ge- 
stiftet. 
Zu Demonstrationen mit 
flüssiger Luft dienen 5 mit 
flüssiger Luft gefüllte Ge- 
fäße, welche in einem 
Schranke zum Eintauchen 
Raum für die Darstellung der Reflexion der Wellen 
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