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Gemälde von der Messung auf der 21 km langen Basislinie zwischen München und Aufkirchen im Jahre 1801
MAX SCHMIDT, GEODÄSIE.
Geodätische Messungen werden auf der Erdoberfläche ausgeführt, um sowohl
von kleineren Gebieten derselben als auch von ganzen Ländern und Erdteilen natur-
zetreue Karten und Pläne für geographische, militärische und technische Zwecke
herzustellen. Diese Messungen können mit Hilfe der auf der Erdoberfläche gezogen
gedachten geographischen Netzlinien in innigen Zusammenhang gebracht und nach
den Haupthimmelsrichtungen durch astronomische Beobachtungen orientiert werden.
Hierbei werden mannigfache zum Messen von Längen, Höhen und Winkeln dienende
Instrumente verwendet, die in einfachster Form schon im Altertum bekannt waren,
aber im Laufe der Zeit vielfache Verbesserungen und Verfeinerungen erfahren
haben, um den fortwährend gesteigerten Anforderungen an den Genauigkeitsgrad
der Messungen genügen zu können.
Als Maßeinheiten für Längenmessungen waren ursprünglich vom menschlichen
Körper entnommene Fußmaße und deren Unterabteilungen und Vielfache im Ge-
orauch. Wie dies uns ein aus dem Jahre 1550 herrührender Holzschnitt zeigt, wurde
in jener Zeit die Größe einer Meßrute zu 16 Fuß in der Weise ermittelt, daß 16 Mann,
klein und groß, wie sie nach und nach aus der Kirche gehen, jeder vor den anderen
einen seiner mit Schnabelschuhen bekleideten Füße stellten. Diese Länge war „die
rechte Meßrute, mit der man das Feld messen soll“. Jetzt bildet der aus Gradmes-
sungen ermittelte zehnmillionste Teil des durch Paris laufenden Erdmeridianquadranten
die Grundlage für unser im öffentlichen Verkehr gebräuchliches metrisches Maß-
und Gewichtssystem, während für manche wissenschaftliche Zwecke die durch physi-
kalische Messungen aufs genaueste bestimmten Lichtwellenlängen gewisser Spek-
trallinien die kleinsten Maßeinheiten darstellen.
Die Winkelmessungen hat man in alter Zeit nur bis auf ganze Grade ausgeführt.
Unsere heutigen Kreisteilmaschinen, welche im Museum durch die berühmte Original-
maschine von Reichenbach und durch eine automatische Kopierteilmaschine von
Heyde in Dresden vertreten sind, gestatten, die Winkelteilungen bis auf hundertstel
Bogensekunden genau auszuführen.
Von den zu unmittelbaren geodätischen Längenmessungen bei Landesver-
messungen dienenden Meßstangen sind im Museum die Basisapparate von Bonne,
Reichenbach und Bessel vorhanden. Eine Messung mit dem Apparat von Bonne,
die unter Mitwirkung von militärischen Hilfskräften im Jahre 1801 auf der 21 km
langen Basislinie zwischen München und Aufkirchen unter Oberleitung des Obersten
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