Full text: Das Deutsche Museum

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Stampfwerk und Antrieb aus der alten Papiermühle von Haynsburg bei Zeitz, im Betrieb von 1700—1909 
„Holländer“ mit seiner stetig umlaufenden Messerwalze aufkam, der bis heute die 
iypische Vorrichtung zur Bereitung des Papierstoffs geblieben ist, allerdings in- 
sofern nicht eine kontinuierlich arbeitende Maschine, als er die Bearbeitung der 
Masse nicht in einem Durchgang vollendet. 
Man sieht das uns heute als Idyll erscheinende Bild der Papiermühle im schönen 
Flußtale erstehen, die das fließende Wasser als Energiequelle benutzte und sich vom 
(1. bis 13. Jahrhundert in allen europäischen Ländern verbreitete. 
Die Formung blieb Handarbeit, auch bei strenger Regelung und großem Fleiß 
eng begrenzt in ihrer Leistungsfähigkeit. 
Erst das 19. Jahrhundert brachte den großen Wendepunkt der Mechanisierung 
der Formung und schließlich in ununterbrochener Verbindung mit ihr auch der 
Trocknung, die einst soviel Raum, Zeit und Menschenarbeit in Anspruch genommen 
hatte. Heute erscheint sie uns kaum noch als besondere Aufgabe, obwohl es sich um 
Entfernung einer Wassermasse handelt, die das Eigengewicht des fertigen Papiers 
stets übersteigt. In wenigen Jahrzehnten hatte die zunächst auf die Mechanisierung 
der Formung sich beschränkende Erfindung von Louis Robert (1799), der nach 
zwei Jahrzehnten die Erfindung der stetigen maschinellen Trocknung durch zunächst 
nur einen heizbaren umlaufenden Zylinder durch Adolf Keferstein (1819) gefolgt 
war, zur Entwicklung eines Mechanismus geführt, der F ormung und Trocknung in 
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