uns durch die Araber, die Ausbrei-
tung und Vervollkommnung seiner
Herstellung finden sich an anderer Stel-
le in dieser Denkschrift dargestellt.
Geschrieben wurde auf Papyrus,
Pergament und Papier mit Schreib-
rohr, Rohrpinsel, Rohrfeder und Kiel-
feder. Vom alten Ägypten verläuft
bis in unsere Tage eine zusammen-
hängende Tradition der Schreibkunst.
Das Deutsche Museum zeigt auf einer
Tafel zusammengestellt die mannig-
faltigen, vornehmlich durch das Ma-
terial bedingten Stellungen der schrei-
benden Person. Aus Tintenfaß und
Schreibrohren oder -federn setzt sich
das Schreibzeug zusammen im alten
Ägypten, wie in der Antike, dem Mit-
telalter und auch bei uns noch.
Mit dem Aufkommen in sich ge-
schlossenerLiteraturwerkeregtsich der
Wunsch nach planmäßiger Vervielfältigung. Diese ist natürlich bei den geschilderten
technischen Mitteln nur möglich durch Abschreiben. Im Altertum verwendet man dazu
Sklaven. Im Mittelalter widmen sich dieser Tätigkeit lange Zeit vornehmlich
Klosterbrüder, später auch weltliche Schreiber. In einem kleinen Nebenraum sieht
der Besucher des Museums einen solchen Bücher abschreibenden Mönch in seiner
Zelle bei der Arbeit sitzen.
Die technischen Fortschritte des 19. Jahrhunderts ergreifen alle Seiten der
Schreibtätigkeit. So wird eine bereits alte Erfindung zum Graphitstift, Farbstift
ausw. ausgestaltet; die Urform dieses Schreibgerätes verrät noch heute der Name
„Bleistift“. Der Entdecker der Lithographie, Alois Senefelder, erfindet die Stahl-
feder. Auch das Problem, Schreibfeder und Tintenbehälter zu vereinigen, erlebt
schließlich befriedigende Lösungen in der Füllfeder. In Sondersammlungen führt
das Museum die auf den höchsten Stand vervollkommnete Fabrikation der Blei-
stifte, Stahlfedern und Füllfedern vor.
Endlich wird auch der Schreibvorgang selbst der Maschine anvertraut: in den
sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts erfindet Peter Mitterhofer aus Partschins
in Tirol die Schreibmaschine. Die Mitte des Saales nehmen Beispiele älterer und
aeuerer Schreibmaschinen ein; einige Modelle lassen den Tastaturmechanismus der
verschiedenen Systeme erkennen.
Die Bestände des Museums gestatten auch einen Seitenblick auf die Schreib-
‚echnik des näheren und ferneren Orients. Wir sehen unter anderem persische Hand-
schriften, Bücher aus Siam mit auf Palmblättern eingeritzter Schrift, ein Buch der
Bataken auf Bastpapier, weiße Schrift auf mit Kohle geschwärztem Baumwollstoff
und schließlich Schrifterzeugnisse Ostasiens. Nicht vergessen sind jeweils auch die
Werkzeuge orientalischer Schreiber.
da
2q