werden soll. Weniger die Ergebnisse seiner
naturwissenschaftlichen Studien selbst, mit
denen er Botanik, Zoologie und Anatomie,
Mineralogie und Geologie, die physiologi-
schen Teile der Farbenlehre auf bis dahin
anbetretenen Wegen erforscht und berei-
chert hat, stehen hier in Frage. Es wird
vielmehr die Art, wie Goethe dieses Stu-
dium der Natur betreibt, wie er es in un-
mittelbare Beziehung zum Menschen und
zum Leben setzt, wie seine Auffassung
und sein Schaffen der unmittelbaren An-
schauung entspringt und von ihr befruchtet
wird, höchstes Vorbild dafür, wie wir das
Studium des Deutschen Museums betreiben
sollen:
„In den Werken der Menschen wie in
denen der Natur sind die Absichten vor-
züglich der Aufmerksamkeit wert“.
Wenn es Pflicht und Aufgabe des
Staates ist, die Wohlfahrt seiner Bürger
wahrzunehmen und zu sichern, das kultu-
relle Leben, Kunst, Wissenschaft und wirt-
schaftlichen Zustand im Lande zu heben
und zu fördern, so bleibt diese Aufgabe,
mag sie auch in den Paragraphen der Ver-
fassung niedergelegt sein, unfruchtbar ohne
die führenden Persönlichkeiten, welche sie mit eigenem Leben, mit bleibenden Ge-
danken zu erfüllen wissen.
In diesem Geiste haben vor anderen Fürsten Ludwig I. und Friedrich der
sroße gewirkt, deren Bildnisse zu beiden Seiten der Eingangshalle aufgestellt sind.
Der eine, von Jugend auf ein hochgesinnter Freund und Schirmherr der Kunst,
ist auch ein weitsichtiger Förderer wissenschaftlichen und technischen Fortschritts
gewesen. Er hat, anknüpfend an die industriellen und wirtschaftlichen Bestrebungen
des Vaters, Handwerk, Gewerbe und Industrie vor neue Aufgaben gestellt. Geleitet
von seinen künstlerischen Absichten, hat er Erzguß, Glasmalerei, die Porzellanmanu-
faktur, unterstützt von trefflichen Künstlern, zu neuem Leben erweckt. Unter seiner
Regierung wurde die erste deutsche Eisenbahn Nürnberg-Fürth eröffnet, der Bau
des Donau-Mainkanals vollendet, der erste im großen ausgeführte elektrische Tele-
zraph von Steinheil angelegt. Durch den deutschen Zollverein hat er Bayern nach
jahrhundertelanger Trennung unlösbar in die aufstrebende deutsche Wirtschaft ein-
gegliedert. Die Verlegung der Landshuter Universität nach München schuf den
Wissenschaften eine würdige Stätte erneuter Wirksamkeit, förderte das geistige
Leben der Hauptstadt; die von Fraunhofer und Reichenbach eingeleitete Errichtung
der polytechnischen Schulen sicherte der aufblühenden Technik einen wissenschaft-
ich ausgebildeten Nachwuchs tüchtiger Ingenieure. In der Walhalla brachte der
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