auf dem Entwicklungswege des deutschen Brauwesens gelten und bildet den Über-
gang zur Neuzeit. Die technische Anlage und die Ausdehnung der Braustätte muß
für die damalige Zeit schon Großbrauerei genannt werden. Ihr Besitzer, der bereits
genannte Gabriel Sedlmayr, versott in der damals gesetzlich geregelten Sudzeit
von „Michaeli bis Georgi“ gegen 10000 bayerische Eimer Bieres. In den einzelnen
Abteilungen sehen wir schon gewaltige technische Fortschritte, so in der Mälzerei
sine regelrechte Tennenanlage, eine sog. englische Darre, welche das Grünmalz
nicht, wie bisher, mit Rauch (Rauchdarre), sondern mit indirekter Wärme durch
heiße Luft trocknet und röstet. Das Kühlschiff ist nicht mehr, wie man es heute noch
ganz vereinzelt in Landbrauereien sehen kann, im Sudhaus aufgestellt, es hat einen
eigenen luftigen Raum unter dem Dach des Bräuhauses erhalten. Bis in die 80er
Jahre herein war das Kühlschiff, wie auch hier, noch aus Holz. Das Aufkühlen der
Xühlschiffwürze besorgte hier eine neue Erfindung, die „Prof. Hermannsche Kühl-
maschine zum Aufkühlen der Kühlschiffwürze‘. Im Sudhaus ist das Drei-Maisch-
verfahren eingeführt; stämmige Brauknechte „handhaben das Maischscheit und
den Stangenschapfer““, welch’ letzteres Handwerkszeug die Sammlung im Original
zeigt. Sedlmayr führte auch Neuerungen in der Kellerwirtschaft ein: Die Winter-
biere wurden ebenfalls, wenn auch nicht solange wie die Sommerbiere, gelagert.
1821 stellte er als Erster in einer deutschen Brauerei eine Dampfmaschine zum Wasser-
vumpen auf; 1823 erfolgten die ersten — allerdings negativen — Versuche, mit „„di-
rektem‘“ Dampf zu kochen; die Darren bekommen Drahthorden. Nach dem Tode
dieses verdienstvollen Brauers trat 1839 dessen Sohn in die Fußstapfen seines Vaters.
Er genoß eine für die damalige Zeit mustergültige Fachausbildung, unternahm mit
Dreher von Wien, Lederer von Nürnberg und Meinel von Braunau eine Studienreise
nach London und dann mit Dreher noch eine Reise durch ganz England, dessen Braue-
reien den kontinentalen weit überlegen waren, und setzte nach Rückkehr das Ge-
sehene und Gelernte in der eigenen Brauerei in die Praxis um. 1834 finden wir bei
Ihm das erste Saccharometer, womit er das wichtige Fundamentalinstrument für die
Berechnung der Malzausbeute einführte und damit einen Grundpfeiler für das wirt-
schaftliche Arbeiten im Brauereibetrieb aufbaute. Um 1840 wird in der Zacherl-
brauerei in der Au bei München erstmals eine Dampfmaschine für das Maischwerk
und für die Maischpumpe aufgestellt, ferner eine Dampfpfanne mit Doppelboden.
Das darin gebraute Bier entsprach jedoch nicht und Zacherl bekam Schwierigkeiten
mit seinen Brauknechten, die (mit Recht) die Verdrängung der Handarbeit durch
das maschinelle Maischwerk erblickten. Zacherl verkaufte diese Maischmaschine an
5edlmayr, der sie dann einige Jahre später in seinem Betrieb mit Erfolg aufstellte.
Werner war Sedlmayr einer der ersten, wenn nicht überhaupt der erste, welcher in
München die Natureiskühlung für die Lagerkeller einführte, wodurch neben an-
deren Fortschritten ein kontinuierlicher Brauereibetrieb gewährleistet war. Die
Krone seiner Verdienste aber erwarb er sich mit der sofortigen Würdigung der Lin-
deschen Erfindung der Erzeugung der künstlichen Kellerkühlung mit Ammoniak-
kompressoren. Unsere ganze heutige Brauindustrie verdankt die Möglichkeit ihrer
Leistungsfähigkeit gerade diesem Meisterwerk der Technik.
Im Jahre 1844 erscheint Ballings Lehrbuch der allgemeinen Gärungschemie.
Hermstädt hat erkannt, daß die Brauerei nur von demjenigen ausgeübt und ver-
vollkommnet werden kann, der die Grundlagen der Chemie und Physik näher stu-
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