Full text: Germanische Götter und Helden in christlicher Zeit

Vorwort. 
Dæe Verfasser glaubt eine Besonderheit seines Buchs nicht grade 
entschuldigen, aber doch mit einigen Worten begründen zu 
sollen. Nämlich eine gewisse Zwiespältigkeit; nicht in den Zielen und 
in dem Gesamtplan, der, wie Verfasser glaubt, die wünschenswerte 
Geschlossenheit nicht vermissen läßt, aber in der Art der Behandlung. 
Diese Zwiespältigkeit liegt in Folgendem. Der Verfasser wollte 
sein Buch in einer Form bringen, daß es nicht nur dem Fachmann, 
sondern jedem gebildeten Deutschen, dem die Geschichte seines Volks⸗ 
ums am Herzen liegt, genießbar sei. Als Fachmänner kommen in 
erster Reihe in Betracht die Vertreter der deutschen Altertumskunde; 
es werden aber auch dabei berührt die Aufgaben der deutschen Kunst— 
geschichte, der deutschen Geistesgeschichte überhaupt; an einigen 
Stellen besonders der Glaubens- und Kirchengeschichte. In den ge— 
sammelten und unter einem bestimmten Gesichtspunkt, den die Über— 
schrift des Buches andeutet, in inneren Susammenhang gebrachten 
Denkmälern glaube ich auch dem engeren Fachmann neuen Stoff zu 
bringen, der ihm beachtenswert erscheinen wird als solcher; also auch 
wenn er die Folgerungen ablehnt, die ich daraus gewinne. 
Diese gehen auf die größeren Fusammenhänge im geistesgeschicht⸗ 
lichen Geschehen aus; auf die durch Jahrhunderte und Jahrtausende 
virkenden Triebkräfte, die einerseits in den naturgesetzlichen Bedingt— 
deiten aller Menschengeschicke und andrerseits in den tiefsten seelischen 
Hrundstimmungen und Lebenszielen der Völker und Rassen gegeben sind. 
Verfasser hofft, wie gesagt, daß seine Ausführungen, obwohl er 
auch dem Fachmann an einer Reihe von Stellen Neues zu bieten 
glaubt, doch auch für den gebildeten Leser überhaupt lesbar bleiben. 
für diesen letzteren nun bilden die einzelnen Nachweise aus Büchern 
und der Staub der Werkstatt, der dadurch stehen geblieben ist, 
weifellos eine Belastung. Darüber ist sich der Verfasser klar. Wenn 
er trotzdem diesen Ballast an Stellennachweisen und Bücheranfüh— 
cungen noch mitführt, so hat er eine bestimmte Absicht dabei. 
Es steckt ganz sicher an weit zerstreuten Stellen im Lande, in 
einzelnen Landkirchen, in kleinen Sammlungen, vor allem in münd⸗ 
licher Uberlieferung, noch ein ungeheurer Stoff, der für Unter—
	        
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