Full text: Germanische Götter und Helden in christlicher Zeit

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Das keltische Britannien, in den Abhandlungen der fächsischen Gesell— 
chaft der Wissenschaften, S. 103. 
Auf den römischen Matronensteinen sind die Gestalten meist 
sitzend dargestellt. Aber sie kommen immerhin auch stehend vor wie 
die drei Jungfern im Wormser Dom. „Hierher gehört das Metzer 
Relief der deae Matrae, welche noch im vorigen Jahrhundert als 
die drei Marien verehrt 
wurden. Es sind drei Ge— 
stalten in langem faltigem 
Hewande. Ein Gewandstück 
fällt vom Hinterkopf auf den 
Rücken herab“ (Max Ihm, 
Der Mütter⸗- oder Matro— 
nenkultus, 5. 43). 
Gerade die Verehrung 
der Mütter scheint einen be— 
sonderen Zug aufzuweisen, 
nach dem sie über die engere 
völkische Gemeinschaft hin— 
ausstrebte. „Der Kult der 
Matres hatte etwas allge⸗ 
mein menschliches, die Men⸗ 
schen einendes . . . . Sie er⸗ 
scheinen mit andern zusammen 
in der Inschrift von Win— 
chester MatribusItalis, 
Hermanis, Gallis, Bri— 
tannis (Windisch a. a. O.) 
ist dieser Stein geweihht; „den 
talischen, deutschen, galli⸗ 
schen, britischen Muttergott— 
gottheiten“. 102) 
Höfler, Wald⸗ und Baum⸗ 
kulte, 8. 9, berichtet von einer 
Reihe von Stätten in Oberbayern, wo die drei Jungfrauen verehrt 
wurden; Joh. Nepomuk Sepp will in einem Stein des Münchener 
o2) Ich finde bei Ludwig Eid, Aus Altrosenheim, S. 19, die Aufzeichnung, 
„daß in der Kirche des Petersbergs, zu Urschaling, Sachrang, Niederaschau und 
hohenberg der altbarbarische Nornendienst seine Spuren zurückgelassen habe“; ich habe 
auf dem Petersberg (bei Brannenburg) davon nichts finden können. Eid bezeichnet 
ebenda als Kirchlein von noch früh- oder gar vorchristlicher Anlage das Olberakirchlein 
zu Sachrang, das Baptisterium Phuncina (Pfaffenhofen 804) und die Pfarrhofkapelle 
zu Dürnbach im Leitzachtal. — Ich füge diese Mitteilung hier bei in der Hoffnung, 
daß vielleicht ein örtlicher Forscher diesen Hinweisen einmal nachgeht. 
Abb. 64. Matronenstein von Rüdingen in Mannheim.
	        
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