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Hakenkreuz und Sonnenrosse
kreuzes gelöst werden. Vgl. die im vorigen Abschnitt nachgewiesenen
Schriften, auch Krause, Tuiskoland, Glogau 1801, und Montelius
a. a. O. Vgl. im besonderen zum Hakenkreuz die freilich nur
einen ganz kurzen Überblick gebende Schrift von Cudwig Wilser,
Das Hakenkreuz, und die neueren Arbeiten von Theobald Bieder
und Jörg Lechler über das Hakenkreuz. Es handelt sich für
uns hier nur darum, das Vorkommen des Hakenkreuzes in der
deutschen Wanderungszeit zu beweisen und darzutun, daß es
in dieser Zeit noch als Heilszeichen verwendet wurde; ferner
daß es erheblich später auch noch in dieser Bedeutung empfunden
wird, wenn es auch nun als heidnischer Überrest bekämpft
wird 1399
In den Sammlungen auf der Willibaldsburg bei Eichstätt
befinden sich zwei Broschen aus Erz. Die eine zeigt den Drei—
bogen, die andere das Hakenkreuz; gerade nur das Heilszeichen
und die Nadelvorrichtung dahinter zum Anstecken.
Krause, Tuiskoland, bringt eine ähnliche aus Zürich.
Auf der Saalburg bei Homburg ist eine ganz ähn—
liche gefunden worden. Die Funde der Willibalds—
h»urg stammen aus den römischen Cagern Nassenfels
und Pfünz am rhätischen Grenzwall. In beiden lagen
nordische Hilfstruppen. In Pfünz die erste Kohorte
der Breuker aus Südpannonien, die als einzige UNo—
horte zweimal mit der Halskette ausgezeichnet worden
war wegen ihrer Tapferkeit (bis torquata ob virtutem appellata).
Franz Franziß, Bayern zur Römerzeit, S. 311.)
In Nassenfels ist eine Abteilung der in der Nähe liegenden
niederdeutschen Kohorten der Bataver zu vermuten; nach den Weih—
inschriften der dort zahlreich gefundenen Altäre; an die germani—
schen Gottheiten Suleviage, die von den Batavern verehrt wurden,
and an Merkur: „Denn außer den Sulevige war auch Merkurius
nur der in römisches Gewand gekleidete deutsche Gott Wodan“
Franziß a. a. O.).
In dem Leben des hl. Kolumban heißt es von den Alemannen, die er am
Zürichsee beim heidnischen Opfer überraschte, „sie opferten ihrem Gotte Wodan, den
andere Merkur nennen“. Auch Paulus Diakonus erzählt in seiner Geschichte der
CLangobarden, Wodan, den die Langobarden mit Hinzufügung eines Buchstaben
Gwodan nannten, werde bei den Römern Merkurius genannt und werde von allen
Stämmen Germaniens verehrt; Paulus Diakonus, de gestis Langobardorum, 1, 0.
189) Noch im Jahre 1898 ließ der Erzbischof Kohn von Olmütz das Hakenkreuz
wegmeißeln, das sich der einige Jahre vorher verstorbene Domherr von Premer-
stein, auf seinen Grabstein hatte setzen lassen!