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Das Männliche
In Magenheim in Württemberg findet sich ein ähnliches Stein—
bild; Abbildung bei Kolb, siehe gleich unten. Dicht bei Magenheim
befindet sich ein Michelsberg, auf dem schon 793 eine Kirche stand
vgl. oben Abschnitt 17) und sicher vorher eine heidnische Ver—
ehrunasstätte.
Wolf erwähnt auch die zwei Ringe der Stuttgarter Staatssamm—
lung, die in den 20 er Jahren des 19. Jahrhunderts in Rothenberg,
Oberamt Cannstatt, gefunden wurden. Es haben sich neuerdings in
den Beständen des Museums noch zwei ganz ähnliche Ringe ge—
funden. Man schreibt sie der frühen Eisenzeit zu. Je an dem einen
der Paar-Ringe befindet sich eine kleine weibliche, an dem anderen
eine kleine männliche Gestalt. Bei beiden ist der Geschlechtsteil sehr
deutlich hervorgehoben. Abgebil—
det bei Cudwig Lindenschmit, Die
Altertümer unserer heidnischen
Vorzeit. Bd. 5 Tafel 57 Fig. 1065.
Die Ringe werden, wie ge—
sagt, allgemein der Latenestufe
zugeschrieben; sie wären also viel
älter als die oben betrachteten
Hegenstände
In der Stuttgarter Staats—
ammlung findet sich ein sehr
rohes Flachbild in Stein; eine
männliche Gestalt, sehr breitbeinig
gestellt; bei dieser Gestalt ist allem
Anschein nach an der Stelle des
Geschlechtsteils etwas weggemei—
ßelt. Auffällig ist an dieser Ge—
stalt noch der Kopfputz. Er er—
innert an den Kopfputz der zwei
Gestalten, die auf einem Holz—
brett aus alemannischen Gräbern
eingeritzt sind (Abbild. s. 145) und
an den Kopf auf dem Gundestruper
Kessel; an je einen Kopf auf einem
für keltisch gehaltenen kleinen Denk—
mal in Bonn und auf dem Gold—
schmuck von Waldalgesheim; auf
einer Schnalle von Gammertingen (vgl. oben 5. 145); auf dem Ring
oon Wittislingen (münchen), auf zwei Bängebrakteaten von Alten—
Abb. 122. Steinbild aus Hhemmendorf;
Stuttaart. Staatssammluna,