Full text: Germanische Götter und Helden in christlicher Zeit

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Ausblicke 
müssen härter und rücksichtsloser verfahren als eine völkisch gegrün— 
dete Staatsgewalt. Die Ähnlichkeit zwischen der römisch-antiken und 
der heutigen allbritisch-alljüdischen Welt- und Geldmacht ist in 
bielen Beziehungen geradezu verblüffend. 
„Karthago, Korinth mußten fallen, Rhodus, Athen, auch UNar— 
seille völlig geschwächt werden, damit der Mercator Rom alles 
in seine Hände bekam . . . Silbergruben, Bleigruben erwarben sich 
die Konsortien in den Provinzen, produzierten selbst Fischbrühe in 
Spanien für den Massenversand . . . das Großkapital saß in Rom 
and nährte sich und schwoll durch ungeheuren Zinswucher“ (Theo— 
dor Birt, Aus dem Leben der Antike, 5. 6). 
So hat der allbritische Konzern — der kaufmännische Aus— 
druck bezeichnet das Wesen des Raubverbands vielleicht am besten 
jetzt erreicht, daß er nun allein den Weltmarkt und seine Roh⸗ 
stoffe beherrscht, daß er die Preise nach Belieben und ohne Wett— 
»ewerb zur Ausbeutung der Verbraucher festsetzen kann. 
Die merkwürdige Ähnlichkeit, die zwischen der römischen Welt— 
und Geldmacht der Spätantike und der derzeitigen Weltlage be— 
steht, trit aber vor allem auch auf geistesgeschichtlichem Gebiet 
hervor. Und das ist die Seite, die uns hier im Ausklang der 
Untersuchungen dieses Buchs noch einer kurzen Betrachtung wert 
scheint; im Zusammenhang besonders mit dessen allgemeinerem 
Grundgedanken, daß uralte Vergangenheit und ihre geistigen Trieb— 
kräfte noch sehr viel stärker in unserem hentigen Dasein nachwirken 
als man sich gemeiniglich bewußt ist. 
England hat die geistige Vorherrschaft Europas in der übrigen 
Welt umgemünzt in die wirtschaftliche und machtstaatliche Ausbeutung 
der Welt; ebenso wie Rom „das letzte und größte der hellinistischen 
RKeiche“, die geistige Vorherrschaft des Hellenentums in der Mittel— 
meerwelt umgestaltet hat zur wirtschaftlichen und machtstaatlichen 
Beherrschung der Mittelmeerwelt durch Rom. England ist ein sub— 
germanischer Staat, wie Rom ein hellenistischer. Beide Weltmächte 
haben sich dann ausschließlich auf die wirtschaftlichen und macht— 
staatlichen Ziele geworfen. Sie haben die geistigen Grundlagen ihrer 
Cebensform vernachlässigen zu dürfen geglaubt; bis zu dem Grade, 
daß sie beide ihr geistiges Mutterland ungestraft vernichten zu 
können glaubten. Rom hat Hellas politisch zerstört und England 
Deutschland; Deutschland, das Heimatland der nordeuropäischen. 
der nachchristlichen Gesittung. 
„Die englische Freiheit kommt aus den Wäldern Germaniens“, 
hat Montesquieu gesagt und ganz ähnlich Gibbon in seinem Unter— 
zgang des römischen Reichs. Das ist aber noch zu eng. „Die deutsche
	        
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