Das IuD-Programm hat erreicht, daß weitgehend unkoordinierte Informa-
tions- und Dokumentationsaktivitäten in folgenden 12 Fachinformationszen-
tren bzw. zentralen Informationseinrichtungen unter seinen Zielen zusam-
men-bzw. fortgeführt wurden: Deutsches Informationszentrum für medizini-
sche Dokumentation und Information (DIMDI), Fachinformationssystem
Ernährung, Land- und Forstwirtschaft, FIZ Chemie, FIZ Energie, Physik,
Mathematik, FIZ Werkstoffe, Informationszentrum Rohstoffgewinnung, Geo-
wissenschaften, Wasserwirtschaft, Informationszentrum Raum und Bau,
JURIS, Informationszentrum Sozialwissenschaften, FIZ Technik, Deutsches
Informationszentrum für Technische Regeln, Umweltbundesamt.
Schwerpunkt der Arbeiten dieser Informationseinrichtungen ist die Entwick-
jung, Produktion und Herausgabe von Literaturhinweisdiensten sowie von
Daten- und Faktensammlungen. Diese Arbeiten führen u. a. zu gedruckten
Referateorganen und Tabellenwerken, die in der Regel von Verlagen über den
Buchhandel vertrieben werden. Im Rahmen des IluD-Programms wurde das
gleiche Material zur elektronischen Informationsverteilung in Form von ins:
gesamt etwa 60 überwiegend wissenschaftlich-technischen Informations-
banken mit den dazugehörenden Dienstleistungen auf- und ausgebaut. Dies
war eine wesentliche Voraussetzung für die Beteiligung an internationalen
Kooperationen, allerdings bisher überwiegend bei Literaturhinweisbanken.
Faktenbanken — obwohl bereits im luD-Programm vorgesehen und im BMFT-
Leistungsplan 1982—84 als Schwerpunkt herausgestellt — sowie Volltext-
banken wurden erst ab 1982 über Ausschreibungen des BMFT und der Kom-
mission der Europäischen Gemeinschaften in den Aufbau einbezogen. Die
Gesellschaft für Information und Dokumentation (GID) in Frankfurt wurde als
zentrale Serviceeinrichtung für Forschungs-, Entwicklungs- und Infrastruktur-
aufgaben im Bereich der Fachinformation aus fünf verschiedenen Einzelein-
richtungen geschaffen.
Für den Zugriff auf Informationsbanken wurden drei leistungsfähige FI-
Rechenzentren errichtet: das Informationssystem Karlsruhe und bereits 1969
das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIM-
DI) sowie das Juristische Informationssystem JURIS. DIMDI entwickelte ein
Informationswiedergabesystem (Retrievalsystem) und eine Standardbedie-
nungssprache (Common Command Language), die von mehreren FlI-Rechen-
zentren in Europa angewendet werden. Es entstanden Telekommunikations-
netze wie EURONET der Europäischen Gemeinschaften, DATEX P der Deut:
schen Bundespost und spezielle Netze, wie DIMDINET, mit dem erstmals 17
Informationsvermittlungsstellen — meist in Hochschulbibliotheken — an
DIMDI angeschlossen wurden.
2. Leitlinien und Neuorientierung im Verhältnis Staat — Wirtschaft
Die Fachinformationspolitik der Bundesregierung orientiert sich an den aus
verfassungsrechtlichen Zuständigkeiten abgeleiteten Aufgaben, sowie an
den Zielen und Grundsätzen, wie sie von der Bundesregierung in ihren Regie-
rungserklärungen vom 13. Oktober 1982 und 4. Mai 1983, in den Jahreswirt-