(1) Produktion und Herausgabe (vgl. S. 28 ff.)
(1.1) Fachliteratur und Volltextbanken
Die weiter wachsende Zahl der wissenschaftlichen Publikationen, sinkende
Abonnements und begrenzte Anschaffungsetats schaffen zusätzliche Anrei-
ze für Rationalisierungsmaßnahmen der Fachverlage. Zu diesen Maßnahmen
zählen auch die Textverarbeitung sowie der elektronische Satz und Druck,
d. h. der integrierte elektronische Ablauf für das Erfassen, Editieren, Weiter-
verarbeiten und Drucken von Fachliteratur. Dies ermöglicht den gleichzeiti-
gen Aufbau eines Speichers zur elektronischen Dokumentenlieferung oder
einer Volltextbank für das elektronische Publizieren. Elektronische Speicher
und Volltextbanken erfordern, den Text inhaltlich zu erschließen und zusam-
men mit mathematischen und chemischen Formeln sowie graphischen Bil-
dern und Zeichnungen einheitlich zu speichern, zugreifbar zu machen und
ausliefern zu können. Ziel ist, Möglichkeiten und Voraussetzungen zu schaf-
fen, daß Fachverlage solche elektronischen Produkte und Dienste anbieten
sowie der Fachbuchhandel (Sortimenter) sie vermitteln und verkaufen kön-
nen.
Maßnahmen:
8 Zusammen mit der Kommission der Europäischen Gemeinschaften wer-
den FuE-Pilotprojekte zum Elektronischen Publizieren wissenschaftlicher
Texte und für ein deutsches Patentinformationssystem gefördert;
® Auf- und Ausbau von Volltextbanken über Rechtsinformationen (JURIS);
® Betrieb eines Labors für Elektronisches Publizieren.
(1.2) Faktensammlungen und Faktenbanken
Im technisch-wissenschaftlichen Bereich sind Faktenbanken erst ansatzwei-
se vorhanden. Es besteht ein Bedarf an Faktenbanken, die sowohl
® statisch, d. h. die Fakten werden so, wie sie gespeichert wurden, über-
nommen, z. B. Werkstoffdaten, Wirtschaftsinformationen usw. als auch
dynamisch, d. h. neue Fakten werden durch zusätzliche Auswertungs-und
Verarbeitungsprogramme aus gespeicherten Fakten erzeugt, z. B. Meßda-
ten, Statistiken usw.
genutzt werden können. Sie zu erstellen und fortzuschreiben ist arbeitsauf-
wendig, sie zu nutzen verlangt je nach Faktenart spezifische Retrievalverfah-
ren.
Fakten lassen sich direkt in Konstruktions- und Produktionsverfahren ein-
speisen (produktorientierte Fakteninformation). Anwendungsbereiche kön-
nen in Zukunft Computer Aided Design (CAD), Computer Aided Manufactur-
ing (CAM) und Computer Aided Engineering (CAE) werden. Ziel ist es, deut-
sche gedruckte Faktensammlungen wie Landolt-Börnstein, Beilstein, Gme-
lin, die zu den führenden auf der Welt zählen, für den Aufbau von Faktenban-
ken zu nutzen und anzubieten.
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