Das Cölner Osterdienstags-Protokoll. 3
Wie wäre es, wenn Herr Professor Hüls die dankbare Auf—
gabe in Angriff nehmen wollte, über eines der großen neu—
zeitlichen Probleme eine gelehrte Arbeit zu schreiben?77
Er würde damit gewiß mehr als durch seine politische
Tätigkeit der Sache der Kirche und den Interessen des
Friedens unter den Katholiken dienen.
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Die Katholiken Deutschlands stehen am Scheidewege!
Im Görresbau zu Coblenz soll am 9. August d. Is. die Cölner Oster⸗
dienstags⸗-Versammlung öffentlich fortgesetzt werden. Freilich haben zum
Görresbau nicht alle Teilnehmer der Cölner Osterdienstags⸗ Versamm⸗
lung, insbesondere auch nicht die Jesuiten eingeladen. Auch sind unter
der Einladung neue Namen aufgetaucht, die zum Teil aber ebenso schnell
schon wieder verschwunden oder doch von ihren Trägern mit vielsagen⸗
den Kommentaren und Vorbehalten versehen sind.
Walte Gott nun, daß der Weg der Klarheit und be—
währter Traditionen im Görresbau zu Coblenz nicht ver—
lassen werde. Möge die Versammlung, wenn sie zustande
kommt, den Friedensstörern goldene Rückzugsbrücken bauen,
nötigenfalls aber auch die Wege weisen im Sinne des Görres—
wortes im Athanasius: „Haltet zusammen eng und fest, denn
Ihr habt alle ein und dasselbe Siel, und dieses Siel ist die ganze
und volle Realisierung der Religionsfreiheit und der Gleich—
berechtigung der Konfession ohne Gefährde und hinterhalt;
es wird Euch gewonnen sein, wenn ihr mit Eifer und Be—
harrlichkeit darauf besteht.“