Full text: Anweisung für Mörtel und Beton

Ss 8 
Werden die Zahlen wesentlich über- bzw. unterschritten, so muß die 
Kornzusammensetzung des Gemenges verbessert oder die Zementmenge 
vergrößert werden. Ausschlaggebend ist die Wirtschaftlichkeit. Wenn 
Quetschsand verwendet wird, sind in den Absätzen b) und c) der Zusammen- 
stellung die höheren %/,-Zahlen beim Sand bzw. die niedrigeren Zahlen beim 
Groben zu nehmen. 
Ein gutes Bild für eine zweckmäßige Kornzusammensetzung des Zuschlages 
geben die Siebkurven‘). 
Eine der bekanntesten Siebkurven ist die von Graf?), die außer dem Sand auch 
das Bindemittel — als Staubfeines — mitberücksichtigt. 
Das trockene Mörtelgemenge von Sand und Bindemittel soll hiernach etwa folgende 
Zusammensetzung haben: 
Siebkurven für 
Mörtel 
Zusammenstellung 3 
Durchgang Gewichts- 
von Sieb bis Sieb % 
0,20 mm 3) 25 
Maschenweite 
0,20 mm 1 mm 10 
Maschenweite | Lochdurchmesser 
Durchgang | Gewichts- 
durch Sieb von 
UL 
0,20 mm) 
Maschenweite 
1 mm 
Lochdurchmesser 
Pe. 
1 mm | 3 mm | 30 3 mm 
Lochdurchmesser Lochdurchmesser 
3 mm | 7 mm | 35 | 7 mm | 65. 
Lochdurchmesser Lochdurchmesser 
Die Zahlen gelten für Mörtel mit Fluß- und Grubensand. Wenn Quetschsand 
verwendet wird, ist mehr Feines erforderlich. 
Tafel E zeigt die Graf’schen Siebkurven für das trockene Mörtelgemenge mit 
Natur- und Quetschsanden. Ferner sind auf der Tafel für drei gebräuchliche Mörtel. 
mischungen nach der Graf’schen Regel die Werte für den reinen Sandanteil bestimmt, 
Von dem Mittelwert ist die Kurve für den Sand allein eingetragen. Diese stellt nahezu 
eine Gerade dar%). 
Ergibt sich bei einem Siebversuch eines Zuschlagstoffes ein Linienzug über oder 
unter der entsprechenden Kurve, so ist mit diesem Zuschlagstoff ein geringerer Güte- 
grad des Mörtels (Betons) zu erwarten, als wenn er annähernd nach der Graf’schen 
Kurve zusammengesetzt wäre. Vor allem sind die Sieblinien über der Kurve ungünstig. 
da sie einen Überschuß an feinerem Korn anzeigen. Die Mörtel- oder Beton-Festigkeiten 
sinken mit derartigen Zuschlägen wesentlich herab. In der Natur findet man oft solche 
Kornzusammensetzungen (s. S, 13). Andererseits dürfen aber auch nicht zu viel feinere 
Teile fehlen, weil sonst kein dichter und fester Beton erzielt werden kann. 
Sehr ungünstig ist ein Kiessandgemenge mit hohem Gehalt 
an Feinsand von 0 bis 1 mm (s. z.B. $ 21B 2). Solche Sande können nur 
durch einen besonderen Zusatz von Sand von 1 bis 7 mm oder durch Absieben 
eines Teiles des Feinsandes verbessert werden. Ist beides unwirtschaftlich 
oder praktisch nicht durchführbar, so wird man den Bindemittelanteil an 
der Mischung erhöhen, um dieselbe Festigkeit zu erhalten, die mit einer 
verbesserten Kornzusammensetzung des Sandes erreicht werden würde. 
Die Siebkurven sollen nicht eine bindende Richtlinie sein, sondern als 
Musterbeispiele zur Erforschung der Zuschlagstoffe dienen. 
Geeignete Anschauungsmittel für gute Kornzusammensetzung sind für 
Mörtel der Schaukasten von Graf®) und für Beton die Tafel F (s. auch die 
„Flächen für guten Zuschlagstoff“ auf Tafel MD). 
Fa 
Tafel E 
Sand 
Feinsand 
Tafel F 
1) Graf, Aufbau, S. 27, 64; Grün, Beton, 8.7 . 
Probst, Beton, S. 21, 22; Handbuch, Baustoff, S. 36 bis 38 
?) Vfg.Hv. 82D 7487 v, 5. Juni 1926 
3) Norm-Prüfsieb Nr. 80, 900 Maschen je cm? 
*) Probst, Beton, S. 22; Handbuch, Baustoff, S, 38; s. auch Tafel M, Rückseite 
5) Kasten bei den Baustoffnrüfstellen nach Bauing 1926. Nr. 20. S. 402, neue Zahlen dazu in Graf. 
Aufbau. S_ 50
	        
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