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Tafel L
Raumrewicht
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versehen, daß ein Nachfüllen vermieden werden kann. Muß dennoch Wasser
zugegeben werden, So darf nur siedendes Wasser nachgefüllt werden.
Für die Beurteilung der Prüfung ist es zweckmäßig, den Kuchen auch
3chon während des Versuches zu beobachten und zwar etwa 10 Minuten nach
dem Einbringen, kurz vor Beginn des Kochens und nach etwa einer Stunde
Kochzeit.
Der Zement hat den Kochversuch bestanden‘):
Wenn der Kuchen nach 3'/, stündiger Prüfung klingend hart, scharf-
kantig, rißfrei und an seiner Glasplattenseite eben geblieben ist,
und wenn der Kuchen während der ersten Stunde keine wesentlichen
Veränderungen, nach der 3'/, stündigen Prüfung nur geringe Risse oder leichte
Verkrümmungen zeigt, aber dem Zerbrechen einen merklichen Widerstand
entgegensetzt.
Der Zement hat den Kochversuch nicht bestanden‘):
Wenn der Kuchen schon nach kurzer Zeit feine Risse aufweist und
bei Beendigung des Versuches über und über netzrissig ist oder klaffende
Radialrisse zeigt,
wenn der Kuchen schon bei Beginn des Kochens sich schnell er-
weiternde Risse und Sprünge zeigt, mürbe wird und nach und nach
völlig zerfällt,
und wenn der Kuchen schon beim Anwärmen des Wassers über und
über netzrissig wird und bei Beginn des Kochens zu Schlamm zerfällt.
Für die Beurteilung der Kuchen vgl. die Abbildungen auf TafelL (vgl. $ 3A).
Treibrisse dürfen nicht mit Schwindrissen verwechselt werden.
Radial verlaufende Kantenrisse und netzförmige Risse, Verkrümmungen der
KXuchen sowie Abblätterungen an der Oberseite?) (bei zu hohem Gipsgehalt)
kennzeichnen den Treiber. Dagegen sind kreisförmige oder spiralförmige
nicht bis zum Rande durchgehende Risse Schwindrisse.
Die beschleunigte Raumbeständigkeitsprüfung nach dem Kochrer-
fahren gibt mithin innerhalb etwa 30 Stunden nach der Anfertigung der
Kuchen auf der Baustelle — neben dem Abbindeversuch — einen gewissen
\ufschluß über den Zement).
Über die Bedeutung des Ergebnisses des Kochversuches für die
Verwendbarkeit des Zementes s. S. 47 u. 48.
Geräte für den Raumbeständigkeitsversuch (Kochversuch) s. Tafel P
C. Raumgewicht
Das Raumgewicht hat keine Bedeutung für die Bewertung der Güte eines
Zementes, seine Ermittelung auf der Baustelle ist jedoch notwendig, um den
Zementanteil an den Mischungen richtig zu bemessen; vgl. S. 25 u. 39 und
Tafel H. Durchschnittliche Raumgewichte Z£- von Bindemitteln s. Tafel D.
Um das Raumgewicht zu bestimmen, benutzt man ein 10 Liter Normen-
gefäß. Das Bindemittel wird lose ohne Rütteln des Gefäßes eingefüllt, mit
einem Streicheisen abgestrichen und gewogen. Man erhält das Raumgewicht
Erf in kg/101. Der Versuch ist dreimal auszuführen und daraus das mittlere
Ergebnis zu bestimmen.
Ist z.B. das Gewicht von 101==12,1 kg, so ist das errechnete*) Raumgewicht
Rf=100.12,1 = 1210 kg/m8®.
Geräte für die Bestimmung des Raumgewichtes 8. Tafel P.
ı) Es ist ohne Bedeutung, ob ein mit der Glasplatte eingesetzter Kuchen noch am Glase haftet
oder ob er sich früher oder später vom Glase gelöst hat, weil diese Erscheinung auf Zufälligkeiten beruht
2) Es ist zu unterscheiden zwischen unbedenklichen, im allgemeinen großstückigen Abblätterungen
einer erhärteten Schlammhaut,. die bei dem Glätten der Kuchenoberseite entstehen kann und dem fein-
stückigen Abblättern bei Kuchen, die durch Treibrisse zerklüftet sind
8) bzgl. Festigkeitsschnellprüfung s. Fußnote 2, S. 47
4) 1m}lose eingefüllte Masse ergäbe wegen der dichteren Lagerung ein höheres R- als 100><< Re von 101