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Sechstes Kapitel.
a) bei Spiralwicklungen mit einfacher Parallelschaltung
Gehen wir vom Anfange einer Spule aus, so gelangen wir
erst in die Nähe einer folgenden Spule, wenn die erste ganz durch-
laufen ist.
Die maximale Spannung zwischen zwei benachbarten Spulen
E;, wird daher
3a 3npE
Bm mm
K X
und die maximale Spannung zwischen benachbarten Kollektor-
lamellen K,, ist
3nE
b) bei Spiralwicklungen mit mehrfacher Parallelschaltung
Hier liegen die Verhältnisse nicht mehr so einfach, weil die
Spulen desselben Ankerstromzweiges nicht neben einander liegen,
sondern zwischen je zwei auf einander folgende Spulen sind (m — 1)
Spulen dazwischen geschoben, von denen jede wieder einem
andern Ankerstromzweige angehört. Dasselbe gilt auch für die
Kollektorlamellen. Die Spannungsdifferenz von zwei im Schema
auf einander folgenden Lamellen wird sich infolgedessen auf die
dazwischen liegenden Lamellen vertheilen.
Wir wollen nun von einem einfachen Beispiele, wo K= 332,
p= 1, m=2 ist, die Potentialdifferenzen untersuchen. Zu diesem
Zwecke denken wir uns die Magnetfelder durch die sogenannten
Feldintensitätskurven dargestellt, die experimentell ermittelt
werden können durch die Messung der in einer Spule inducirten
EMK, während sich dieselbe mit gleichmässiger Geschwindigkeit
unter den Polen bewegt. Da die in einer Spule inducirte EMK
direkt proportional der Intensität des magnetischen Feldes ist, so
giebt uns diese Kurve ein genaues Bild der Feldvertheilung unter
den Polen und heisst deshalb Poldiagramm oder besser Feld-
kurve.
Der Einfachheit halber lassen wir die Wicklung weg und
zeichnen nur den Kollektor auf, den wir uns mit den Feldkurven
abgerollt denken (s. Fig. 69). Dieses Diagramm ist bei einer nor-
malen achtpoligen Dynamo bei Belastung aufgenommen worden.
Da m=2 ist, so werden, wenn wir mit der Lamelle 1 be-
ginnen und die Wicklung durchlaufen, die Lamellen 3, 5, 7...
berührt; dazwischen liegen die Lamellen 2, 4, 6...., die einem
andern Ankerstromzweig angehören. Jeder Lamelle entspricht