Die Form des Armaturfeldes.
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Um die in der Armaturwicklung inducirte EMK bestimmen zu
können, ist es nämlich nöthig, den Kraftfluss zu kennen, der eine
Spule in dem Momente durchsetzt, in welchem dieselbe sich im
Kurzschluss befindet.
Da, wo der Armaturoberfläche die Pole gegenüberstehen, er-
zeugen die. Ankeramperewindungen ein starkes magnetisches Feld.
In Fig. 197 denkt man sich die Armaturwicklung durch eine gleich-
mässig vertheilte Kupferschicht ersetzt, die dasselbe totale Strom-
volumen wie die ursprüngliche Armaturwicklung besitzt, und ferner
nimmt man an, dass der Armaturoberfläche eine volle Eisenfläche
gegenübergestellt sei.
PolFläche
fa
m!
I
Fig, 197. Das Ankerfeld,
Vernachlässigt man die Widerstände im Eisen, so erhält man,
wenn B, die Feldintensität in der Entfernung x von der Polmitte
bezeichnet
1.6 B.-0=— 2x .4AS8.
wo AS die Stromstärke, die in einem 1 cm breiten Streifen der
Kupferschicht fliesst. 4S ist das Stromvolumen pro cm Umfang
der Armatur und kann als die lineare Belastung derselben be-
zeichnet werden.
Also ist B:==x- Konstante,
d.h; eine über die Armaturoberfläche gleichmässig vertheilte Strom-
schicht erzeugt in dem Luftzwischenraum zwischen der Armatur-
oberfläche und einer zu dieser äquidistanten Eisenfläche eine
dreieckförmige Feldkurve.