Full text: Die Theorie der Gleichstrommaschine (1. Band)

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Achtzehntes Kapitel. 
Liegen die Drähte in den Nuten des Ankers, so kann man 
unterscheiden: 
1. den Kraftfluss, welcher jede einzelne Nut für sich zum 
Theil umschlingt, indem er diese durchsetzt. Die Leitfähigkeit 
dieses Flusses bezeichnen wir mit 1; 
2, den Kraftfluss, welcher von einem Zahnkopf zu einem anderen 
durch die Luft verläuft und eine oder mehrere Nuten umschlingt. 
Die Leitfähigkeit dieses Flusses wird mit 21x bezeichnet; und 
3. den Kraftfluss, welcher um die Stirnverbindungen (Spulen- 
köpfe) verläuft, und dessen Leitfähigkeit mit A, bezeichnet wird. 
Wir berechnen A„,, 4x und 2, ebenso wie Ay, so dass 
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WO q= Anzahl Nuten ist, in welchen die w 
Windungen einer Spule untergebracht sind. 
a) Wir behandeln zuerst den Fall, wo die 
ganze Spulenseite in einer Nut liegt, 
also qg==1 ist. Figur 256 giebt ein Bild 
einer solchen Anordnung; die schraffirte 
Fläche stellt den Kupferquerschnitt der w- 
Windungen dar. Wir gehen in gleicher 
Weise vor wie oben, indem wir annehmen, 
dass in der Spule ein Strom von der Stärke 
1 Ampere fliesst und indem wir gewisse An- 
nahmen über den vom Strome herrührenden 
Kraftfluss machen. 
Ist die Nut schmal und nicht viel weiter als die Spule breit 
ist, so werden die Kraftlinien quer über die Nut verlaufen und 
senkrecht auf die Nutenwände stehen. Ist dagegen die Spule viel 
schmäler als die Nut, wie in Figur 256, so wird der Verlauf der 
Kraftlinien nicht so einfach sein, und man hat nur einen Ausweg, 
den wir früher benutzt haben, nämlich mehrere Kraftlinienbilder 
aufzuzeichnen und dasjenige als das richtigste anzusehen, welches 
die grösste magnetische Leitfähigkeit besitzt, d.h. das, welches die 
grösste Selbstinduktion ergiebt. Dieser Ausweg ist aber hier so kom- 
plieirt und unpraktisch, dass wir von diesem von vornherein ab- 
sehen und bei den weiten Nuten denselben Kraftlinienverlauf wie 
bei den schmalen annehmen. Erhält man aus diesem Grunde zu 
kleine Werthe für L, so wird man aus anderen Gründen (Vernach- 
lässigung der Schirmwirkungen und der Skineffekte), die 
später besprochen werden sollen, zu viel rechnen. 
Fig. 256.
	        
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