Die charakterischen Kurven der fremderregten Maschine. 425
Leerlaufcharakteristik, Diese Erscheinung ist auf den remanenten Mag-
netismus des Eisens zurückzuführen. Bei konstanter Erregung ändert
sich die inducirte EMK X, proportional mit der, Tourenzahl. Bleibt
die Tourenzahl während der Aufnahme der Leerlaufcharakteristik
nicht konstant, so muss das abgelesene E, auf die der Unter-
suchung zu Grunde gelegte konstante Tourenzahl umgerechnet
werden. Ist w die Tourenzahl, bei welcher X, abgelesen wurde,
so wird die umgerechnete EMK X,
N
’
Er Ems E a"
MY
b) Die Belastungscharakteristik. Wenn wir nun den Anker
mit einem konstanten Strom belasten, so wird die Klemmenspannung
Ex nicht mehr gleich der im Anker indueirten EMK X, sein, son-
dern sie wird sinken und zwar aus folgenden Gründen:
1, wegen dem Ohm’schen Spannungsverlust im Anker und an
den Bürsten,
2, wegen der Ankerrückwirkung des Ankerstroms.
Die Belastungscharakteristik stellt uns das Verhalten der
Klemmenspannung X, in Abhängigkeit von der Erregung dar, wenn
der Anker mit einem konstanten Strome belastet und die Touren-
zahl desselben konstant ist. In Fig. 333 sind zwei experimentell
1 ;
aufgenoımene Belastungscharakteristiken für J= 5 Jnormat (Kurve II)
und für J= Jpormat (Kurve III) aufgezeichnet. Ausser diesen beiden
Kurven ist zum Vergleich die Leerlaufcharakteristik (Kurve I) noch
beigefügt. Fig. 334 ist das Schaltungsschema, das bei der Auf-
nahme der Belastungscharakteristik benutzt wurde, angegeben.
2
Bezeichnet R, den Ankerwiderstand, z Pu den Uebergangs-
widerstand an den Bürsten, so ist die im Anker induecirte EMK En
2
Ey = Er + J(R - 2 Rı):
Da nun J konstant ist, so muss auch der Ohm’sche Spannungsabfall
2
J (Fe + Ru) konstant sein. Wir erhalten somit die E,-Kurve in
Abhängigkeit von i„, wenn wir zu den Ordinaten der Belastungs-
; 2
charakteristik den konstanten Werth J (z + BR) addiren. Die
so entstandene Kurve liegt zwischen der Leerlaufcharakteristik
der Belastungscharakteristik (siehe Fig. 335).