Full text: Die Theorie der Gleichstrommaschine (1. Band)

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die Stromstärke im Zweige B, 4, wird abnehmen und im Zweige 
A, B3 zunehmen. Ist die Spannungsdifferenz (E,— E„.ı) genügend 
gross, so kann eine starke Erwärmung des Ankers und eine Funken- 
bildung an der Bürste B, und eventuell auch an der Bürste EB; 
eintreten. — Eine ähnliche ungleiche Stromvertheilung findet statt, 
wenn in der gegebenen Lage des Ankers der Widerstand des 
Zweiges A, B, kleiner ist, als derjenige des Zweiges A, 5. 
Insofern die Unsymmetrien von der Ankerwicklung herrühren, 
sind sie mit der Drehung des Ankers sowohl nach Grösse als nach 
Lage veränderlich, insofern sie aber in unsymmetrischen Feld- 
stärken der Pole ihre Ursache haben, sind sie als im Raume fest- 
stehend zu betrachten. 
An jede Gleichstrommaschine muss die Forderung 
gestellt werden, dass für jede Lage des Ankers in Bezug 
auf die Bürsten die indueirten EMKe und die Wider- 
stände der einzelnen Ankerstromzweige einander gleich 
sind. 
Eine vollkommene Erfüllung dieser Forderung ist mit Rück- 
sicht auf die Herstellung der Maschine und der Ungleichheiten des 
Materials praktisch nicht erreichbar. Je mehr wir uns aber in 
magnetischer und elektrischer Hinsicht der vollkommenen Symmetrie 
nähern, um- so leistungsfähiger wird unter sonst gleichen Umständen 
eine Maschine sein, und es ist daher hierauf das grösste Gewicht 
zu legen. 
Wir wollen nun zunächst untersuchen, welche Ursachen zu 
einer unsymmetrischen Ankerinduktion Veranlassung geben, und 
alsdann die Mittel prüfen, welche die: schädlichen Wirkungen der: 
selben zu beseitigen oder zu vermindern gestatten. 
1. Unsymmetrische Wicklungen. Diese sind dadurch gekenn- 
zeichnet, dass die Zahl der inducirten Drähte der einzelnen Anker- 
stromzweige verschieden ist; infolgedessen haben die inducirten 
EMKe nicht genau dieselbe Grösse, was ein Nachtheil ist. Beim 
Entwurf einer Wicklung ist also stets darauf zu achten, dass die- 
selbe wenn möglich symmetrisch ausfällt. Da nun allgemein die 
Zahl der Ankerstromzweige gleich 24 und die Zahl der inducirten 
Seiten gleich s ist, so können wir allgemein sagen: 
Eine Wicklung ist symmetrisch, wenn die Zahl der 
indueirten Spulenseiten s durch die Anzahl der Anker- 
stromzweige 2a oder wenn K durch & theilbar ist. 
Wicklungen, welche dieser Bedingung genügen, arbeiten er- 
fahrungsgemäss besser als unsymmetrische Wicklungen. 
Hinsichtlich der Ausführung der Wicklung ist zu he- 
Viertes Kapitel.
	        
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