Full text: Konstruktion, Berechnung, Untersuchung und Arbeitsweise der Gleichstrommaschine (2. Band)

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Dreizehntes Kapitel, 
wird besser und schneller zum Ziele kommen als der Anfänger. 
Im Nachfolgenden wird die Berechnung ausführlich erörtert und 
möglichst genau durchgeführt, sie nimmt dadurch mehr Zeit in 
Anspruch, als es in vielen Fällen nothwendig ist. Der erfahrene 
Rechner wird jedoch die Kürzungen je nach dem Grade der ge- 
wünschten Genauigkeit leicht vornehmen können, und dem ge- 
wissenhaften Anfänger kann nur eine genaue Berechnung die er- 
erwünschte Sicherheit bringen. 
46. Die Wahl der Ankerkonstruktion. 
Zu den Scheibenankern, die sich im Betriebe bewährt 
haben, gehört der Radanker von W. Fritsche und der Scheiben- 
anker von Desroziers (Maison Breguet, Paris). Sie werden nur 
für mehrpolige Maschinen und ohne KEisenkern gebaut. Diese 
Anker müssen als Specialkonstruktionen angesehen werden, denen 
wegen ihrer begrenzten Verwendbarkeit eine allgemeine Bedeutung 
aicht zukommt. 
Der Flachringanker wurde früher namentlich von der Firma 
Schuckert & Co. für alle normalen Maschinen bis 400 KW Leistung 
angewandt; sie hat jedoch diese Konstruktion jetzt ganz verlassen. 
— Wir werden somit in allen Fällen die Wahl zwischen dem ge- 
wöhnlichen Ringanker und dem Trommelanker zu treffen haben. 
Hierbei kommen folgende Gesichtspunkte in Betracht. 
l. Bei der Trommelwicklung ist‘ die maximale Spannungs- 
Jifferenz zwischen benachbarten Armaturspulen gleich der vollen 
Klemmenspannung, bei der Gramme’schen Ringwicklung (s. 8.86 Bd. I) 
dagegen nur gleich der in einer einzelnen Spule inducierten EMK. 
Ferner kann bei einer Ringwicklung jede einzelne Spule, ohne die 
äbrigen zu beschädigen, leicht ersetzt werden. Die Ringwicklung 
eignet sich daher bei kleinen Stromstärken besser für hohe Span- 
aungen als die Trommelwicklung. 
2. Die Ringwicklungen haben dagegen den Nachtheil, dass bei 
kleinen und namentlich bei zweipoligen Maschinen der Armatur- 
querschnitt D>! nur schlecht ausgenützt werden kann, dass die 
Selbstinduktion der Armaturspulen und die Drahtlänge derselben 
grösser wird als bei Trommelankern und dass der ganze Armatur- 
stern oder ein Theil von ihm aus Bronce hergestellt werden muss. 
Bei Trommelankern mit Wellenwicklung wird der Wicklungs- 
schritt räumlich nur halb so gross als bei Ringankern mit Wellen- 
wicklung, die Querverbindungen werden kürzer, und die ganze 
Wicklung,. die. sich auch als Mantelwicklung ausführen lässt, ist 
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