Full text: Konstruktion, Berechnung, Untersuchung und Arbeitsweise der Gleichstrommaschine (2. Band)

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Dreiundzwanzigstes Kapitel. 
Armaturkupfer und am Kollektor auftretenden Verlusten überein, 
wenn die Wicklung symmetrisch, die Lagerung des Ankers voll- 
kommen centrisch und die Vertheilung der Induktion unter den 
einzelnen Polen überall. die gleiche ist. Ist dies nicht der Fall, 
dann treten beim rotirenden und stromführenden Anker Ausgleich- 
ströme auf, welche Spannungsabfälle und Armaturverluste be- 
dingen, die mit den aus (BR. Rı) berechneten in keinem be- 
stimmten Verhältnisse stehen. 
Bezüglich der Messung des effektiven Ankerwiderstandes, der 
aus: dem Stromwärmeverlust des Ankers berechnet wird, sei auf 
die Messungen an der kurzgeschlossenen Maschine (Abschnitt 98) 
verwiesen. 
91. Aufnahme der charakteristischen Kurven. 
a) Die Leerlaufcharakteristik Z, = fi). 
Tourenzahl konstant, 
Bürstenstellung konstant, 
Erregung veränderlich. 
Steigert man bei der leer laufenden Maschine den Erreger- 
strom, von Null ausgehend, bis zu seinem Maximalwerthe und be- 
obachtet die jedem einzelnen Werthe der Erregung entsprechende 
Spannung an den Klemmen, die in diesem Falle gleich der indu- 
sirten EMK ist, so erhält man die Leerlaufcharakteristik. Stehen 
die Bürsten in der neutralen Zone, so kann die Leerlaufcharakteristik 
direkt als Magnetisirungskurve aufgefasst werden. 
Bei der selbsterregten Nebenschlussmaschine ist die bei 
Leerlauf an den Klemmen gemessene Spannung, infolge der Anker- 
rückwirkung und des Ohm’schen Spannungsabfalles durch den Er- 
regerstrom kleiner als die inducirte EMK. Um sie genau zu er- 
halten, müsste man die Maschine fremd erregen. 
Die Unterschiede sind jedoch so gering, dass man die bei 
Selbsterregung gefundene Charakteristik mit genügender Genauig- 
keit als Magnetisirungskurve auffassen kann. Um die Magnetisirungs- 
kurve einer Hauptstrommaschine aufzunehmen, muss diese von 
einer besonderen Stromquelle erregt werden. Bei der Aufnahme 
der Leerlaufcharakteristik ist noch zu beachten, dass die Variation 
des Erregerstromes immer nur in einer Richtung erfolgt, da infolge 
der Remanenz die sprungweise Aenderung der Erregung einen un- 
stetigen Verlauf der Magnetisirungskurve bedingt. Bei konstanter 
Erregung ist. die inducirte EMK der Tourenzahl proportional. 
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