5156
Zweiunddreissigstes Kapitel,
Auch ohne diese besonderen Massregeln kann man bei gut
Jdimensionirten Maschinen durch Aenderung der Erregung eine
Tourenvariation bis 1:3 hervorbringen; die Maschinen werden jedoch
dann grösser und theurer als die normalen von gleicher Leistung.
Die Absicht, die Verminderung der Quermagnetisirung durch
das gleiche Mittel zu erreichen, wie die Feldschwächung, hat zu
den Konstruktionen geführt, bei welchen die Variation des Kraft-
Äusses durch Aenderung des magnetischen Widerstandes
bewirkt wird. Jedoch kommt diese Methode wegen der mecha-
nischen Komplikation, mit der sie verknüpft ist, sehr wenig zur
Anwendung. Ein Theil der hierher gehörigen Konstruktionen arbeitet
mit Aenderung des Luftzwischenraums. Zweckmässiger dürfte es
sein, nach dem Vorgehen von F. A. Jonson*) einen Theil des
Polkernes beweglich zu machen (Fig. 467). Hierbei wird ausser der
Verringerung der Quermagnetisirung noch ein Zusammendrängen
44
44
X
0
VO
if
Fig. 467. Motor mit verschiebbaren Polkernen (Patent F. A. Jonson).
der Kraftlinien in den Polspitzen erreicht und so das kommutirende
Feld auch bei kleinem Kraftfluss erhalten.
Eine Tourenregulirung in weiten Grenzen durch Aenderung
des Kraftflusses wird auch bei dem bereits weiter oben (Seite 592)
beschriebenen Doppelmaschinensystem Lanhoffer erreicht. Die
Anordnung, die in Fig. 468 noch einmal schematisch dargestellt
ist, beruht darauf, dass eine Wicklung von zwei verschiedenen
Kraftflüssen F, und F, durchflossen ist, von denen der eine F,
konstant und der andere F, in weiten Grenzen variabel ist und
entweder in gleichem oder in entgegengesetztem Sinne wirkt wie
F... Hierdurch kann eine sehr weitgehende Aenderung des wirk-
samen Gesammtkraftflusses und infolge davon eine sehr grosse
Tourenvariation erzielt werden. Allerdings sind die Herstellungs-
kosten eines solchen Motors verhältnissmässig gross.
Eine Tourenveränderung in gewissen Grenzen lässt sich auch
durch Verstellung der Bürsten erreichen. Der Kraftfluss ®
N El. World and Eng, 1899. S. 556.