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Vierzehntes Kapitel.
57. Polarität eines selbsterregenden Generators. Bechts- und linksgängige
Ankerwicklungen. — 68. Drehrichtung der Gleichstrommaschine als Motor. —
69. Klemmenspannung und Ankerstrom eines Generators und eines Motors.
67. Polarität eines selbsterregenden Generators. Rechts-
und linksgängige Ankerwicklungen.
Die Wirkung der Gleichstromdynamomaschine beruht, wie im
vorigen Kapitel gezeigt wurde, auf dem von Werner von Sie-
mens zuerst benutzten dynamo-elektrischen Prinzip, nach welchem
die Selbsterregung von dem remanenten Magnetismus ausgeht. Der
beim Anlaufen der Maschine erzeugte schwache Strom muß dabei
die Erregerspulen in einem solchen Sinne durchfließen, daß er den
remanenten Magnetismus verstärkt. Die Polarität des remanenten
Magnetismus bestimmt somit die Polarität eines selbsterregenden
Generators.
Die nachfolgenden Figuren beziehen sich auf Nebenschluß-
maschinen, aber dasselbe gilt auch für Maschinen mit Hauptschluß-
und Doppelschluß-Erregung. Besitzt die in Fig. 205 dargestellte Ma-
schine die mit S und N bezeichnete remanente Polarität, so wird
bei Rechtsdrehung ein Strom von der angegebenen Richtung im
Anker induziert, und bei der gegebenen Schaltung unterstützt der
Erregerstrom den remanenten Magnetismus.
Wären die Verbindungen zwischen den Klemmen und den Er-
regerspulen vertauscht, so würde der Strom in den Erregerspulen
dem remanenten Magnetismus entgegenwirken und ihn aufheben,
so daß die Maschine zuletzt keinen Strom mehr liefern kann; das
remanente Feld der Maschine ist vollständig vernichtet worden.
Ändert man, anstatt die Klemmen zu vertauschen, die Drehrich-
tung der Maschine oder benutzt man Magnetspulen, die im ent-
zegengesetzten Sinne gewickelt sind, so wird dasselbe eintreten,
nämlich eine vollständige Entmagnetisierung der Maschine.