Siebzehntes Kapitel.
838, Die Ankerrückwirkung. — 84. Die längsmagnetisierende und quermagne-
tisierende Wirkung des Ankers. — 85. Die Form des Ankerfeldes. — 86.
Experimentell ermittelte Feldkurven, — 87. Rückwirkung des Ankerfeldes auf
den Kraftfluß ®, eines Pols bei konstanter Felderregung. — 88. Ankerteld
„nd Zusatzfeld. — 89. Berechnung der Feldkurven bei Leerlauf und Belastung
and der Kurve des Zusatzfeldes. — 90. Berechnung der Feldamperewindungen
bei Belastung.
83. Die Ankerrückwirkung.
Im sechzehnten Kapitel haben wir die magnetischen Verhältnisse
ajiner Maschine und die Magnetisierungskurve bei stromloser Armatur,
A. h. bei Leerlauf betrachtet. Führen nun die Ankerdrähte einen
Strom, so üben die Amperewindungen des Ankers auf die magne-
tischen Kreise der Maschine eine magnetisierende Wirkung aus,
man bezeichnet sie als Ankerrückwirkung.
Die Folgen dieser Ankerrückwirkung bestehen in einer Ver-
zerrung und Schwächung des durch die Feldmagnetspulen er-
zeugten Magnetfeldes; die neutrale Zone dieses Feldes wird infolge-
Jessen verschoben und die Bedingungen für eine funkenfreie Kom-
mutation führen zu einer Bürstenverstellung.
Die Bürstenstellung eines Generators und eines Motors, Wir
beziehen die Betrachtung auf eine zweipolige Maschine und nehmen
zunächst an, das Magnetfeld sei erregt und die Armatur stromlos.
Der Kraftfluß verläuft dann von Pol zu Pol nach der in Fig. 253
angegebenen Weise; wir bezeichnen dieses Feld als Längsfeld.
Die neutrale Zone nn’ des Längsfeldes steht senkrecht zur Polachse
NS der Feldmagnete.
Denken wir uns jetzt den Erregerstrom unterbrochen und auf
dem Durchmesser nn’ zwei Bürsten B,, B, aufgelegt, von welchen
aus durch die Ankerwindungen ein Strom in der angedeuteten
Richtung?) fließt, so erzeugen die Ankerströme, wie Fig. 254 zeigt,
N Ein voller Kreis oder ein Kreis mit Kreuz bezeichnet, daß die Richtung
des Stromes in die Papierebene eintritt, ein Kreis mit Punkt bezeichnet die
umgekehrte Richtung und ein leerer Kreis bedeutet einen stromlosen Draht.