Full text: Theorie und Untersuchung (1. Band)

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Achtzehntes Kapitel. 
hier allerdings auch die Oxydation des Schleifringes eine Rolle; 
darüber weiter unten. 
Das Sinken der Übergangsspannung mit zunehmender Tempera- 
tur ist übrigens auch verständlich, da wir es an der Übergangs- 
fläche meist‘ mit Körpern von negativem Temperaturkoeffizienten 
— Kohle, Metalloxyde — zu tun haben, und da auch elektrolytische 
Prozesse durch Wärmezufuhr beschleunigt werden. Außerdem wird 
die Kohle bei höheren Stromdichten ‚weicher‘, d.h. es schleifen 
sich Kohlenteilchen leichter ab, was den Kontakt zwischen Bürste 
und Kommutator verbessert. 
Die bei Variation der Stromdichte auftretenden Temperatur- 
änderungen allein genügen aber zur Erklärung dieser Erscheinung 
lurchaus nicht. So geht aus den Versuchen von Kahn”), nach 
lenen die Fig. 296 gezeichnet ist, hervor, daß die Funktion 
4P=f(e) 
ihren oben erwähnten Charakter selbst bei sehr kleinen Strom- 
lichten beibehält, wo die durch Reibung erzeugte Wärme soweit 
überwiegt, daß die durch Variation der Stromdichte verursachten 
Temperaturänderungen der Übergangsschicht ganz vernachlässigt 
werden können. 
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Fig. 296. Kohlenbürste von Siemens & Co.,, Charlottenburg, Marke 5S. 
[. Stromrichtung: Metall nach Kohle. II. Stromrichtung: Kohle nach Metall. 
A° g=119 g/em*. F=3,10 cm®. v==6,2 m/sek. 
B) g== 160 g/em®*. F= 3.10 cm%. v=—=6.2 m/sek. 
Bei harten Kohlenbürsten liegt die A P-Kurve wesentlich höher 
als bei weichen, wenn Umfangsgeschwindigkeit, Auflagedruck und 
Stromdichte dieselben sind. Fig. 297 zeigt die Charakteristik für 
lrei verschiedene Härtegrade je einer „Le Carbone QS, Z, X“- 
nLe.
	        
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