Abhängigkeit der Übergangsspannung von der Stromdichte usw. 341
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Ein merkwürdiges Verhalten zeigen die Bürsten in
pezug auf die Stromrichtung. Aus den Fig. 293 bis 296
nämlich geht, wie schon Kahn gefunden hat, hervor, daß bei
Kohlenbürsten die Übergangsspannung für die Strom-
richtung Metall nach Kohle größer ist, als für die um-
gekehrte, also für die positiven Bürsten größer als für
die negativen. In Übereinstimmung damit ist die häufig zu
beobachtende Tatsache, daß bei allmählicher Belastung einer Ma-
schine in der Regel die Bürsten einer Polarität zuerst zu feuern
anfangen und zwar geht aus der später entwickelten Kommutations-
theorie und der obengenannten Polarität hervor, daß bei Über-
iastung die negativen Bürsten in der Regel zuerst feuern.
Aus diesem Schluß folgt aber ein weiterer, nämlich daß bei zu großer
Verschiebung der Bürsten gegen die Pole hin die positiven Bürsten
zuerst feuern müssen; denn in dem Falle hat man Überkommutie-
rung, und der Strom geht unter den ablaufenden Spitzen der posi-
tiven Bürsten von Kohle nach Metall. Bei Leerlauf werden des-
wegen im allgemeinen die positiven Bürsten zuerstfeuern,
denn wenn sie in derselben Lage wie bei Belastung stehen bleiben
erhält man Überkommutation.
Weiter folgt daraus, wie von Czeija*) auch experimentell be-
stätigt wurde, daß bei einer und derselben Drehrichtung eines Ge-
nerators bei Verschiebung der Bürsten in der Drehrichtung die posi
tiven Bürsten und bei Verschiebung im entgegengesetzten Sinne
die negativen Bürsten zuerst feuern.
Bei Metall-Kohlenbürsten hat indessen, wie die Fig. 300
bis 305 lehren, die Polarität nicht für alle Bürstensorten
bei gleicher Stromrichtung den gleichen Sinn.
Ob die Ursache der Polarität eine, verschiedenen Substanzen
in verschieden hohem Grade eigene Ionisierungsspannung an
den Übergangsflächen ist; ob der Vorgang der Elektrizitäts-
übertragung in der Übergangsschicht ein elektrolytischer Prozeß
ist, bei dem Bürsten und Kommutator als Anode und Kathode und
die Feuchtigkeit der Luft und die verschiedenen Bindemittel als
Elektrolyte wirken, oder ob noch andere und unbekannte Er:
scheinungen da mitspielen, kann bei dem Mangel an exakten dies-
bezüglichen Untersuchungen und bei den teilweise widersprechenden
Resultaten hier nicht entschieden werden.
') K. Czeija „Die Experimentelle Untersuchung der Kommutationsvorgänge
in Gleichstrommaschinen‘. Stuttgart 1903. F. Enke,
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