Deformation der Potentialkurve unter den Bürsten. 455
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raden Linie %, (Fig. 371b) stellen dann die Größe der zusätzlichen
Ströme in den Verbindungsdrähten dar, x— xx bezeichnet die Ab-
szissenachse.
Durch Integration dieser Kurve ergibt sich die Kurve %, deren
Ordinaten den Verlauf des zusätzlichen Stromes einer Spule
während der Kurzschlußzeit darstellt.
Die zusätzlichen Ströme erzeugen ein magnetisches Feld, das
Eigenfeld, dessen Stärke die Kurve F, veranschaulicht. -
Der Spannungsabfall, herrührend von dem Widerstand der
Verbindungsdrähte, ist durch die Gerade e, in Fig. 8371e dar-
gestellt, und der Spannungsabfall herrührend von dem Widerstand
der Ankerspulen durch die Kurve es. Die Ordinaten der Kurve 4,
multipliziert mit dem Widerstand einer Spule, geben den Span-
nungsabfall einer Spule in den verschiedenen Lagen während des
Kurzschlusses. Die Kurve es ist somit die Integralkurve der Kurve
i,, denn die Ankerspulen sind hintereinander geschaltet und der
Momentanwert des Spannungsabfalls einer Spule folgt der Kurve %,.
Eine Ordinate der Integralkurve eg stellt deswegen den Ohmschen
Spannungsabfall in denjenigen Ankerspulen dar, die zwischen der
Mitte der Bürste und der betrachteten Ordinate liegen.
Die von dem Kigenfelde in den einzelnen Ankerspulen induzierten
EMKe sind proportional den Ordinaten der Kurve F,. Wir finden
laher die Kurve e,. der in den hintereinanderliegenden Spulen in-
iuzierten EMKe als Integralkurve der Kurve F,.
Subtrahieren wir nun die Ordinaten der Kurven e,, es und 8,
von denen der Potentialkurve 4 bei nicht aufgelegter Bürste, so
erhalten wir die Potentialkurve H, welche den aufgelegten Bürsten
antspricht. Infolge der zusätzlichen Ströme ist die Potentialdifferenz
der äußeren Lamellen von 4E bei abgehobener Bürste auf Ay bei
aufgelegter Bürste gesunken (Fig. 371d).
Hätten wir den Einfluß des Eigenfeldes F, vernachlässigt,
so würde man beim Auflegen der Bürsten die Kurve H’ erhalten,
welche sich durch Subtraktion der Ordinaten der Kurven e, und eg
von 4 ergibt.
Wie ersichtlich, haben nur die Ohmschen Spannungs-
abfälle eine Abflachung der Potentialkurve und somit eine
Verkleinerung der Spannung zwischen Bürstenkante und
Kommutator zur Folge.
Die vom Kigenfelde F,, d. h. von der Selbstinduktion her-
cührende EMK (Kurve e,) bewirkt dagegen eine Durchbiegung der
Potentialkurve, ohne daß dadurch die Spannung an den Bürsten-
kanten beeinflußt wird.