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Vierundzwanzigstes Kapitel.
Was die elektrischen und magnetischen Bedingungen
betrifft, so ist es nicht möglich, die Bedingung für eine gute Kom-
mutation in einer oder wenigen Formeln zum Ausdruck zu bringen.
In der Praxis haben sich jedoch die Formeln bewährt, welche die
wichtigsten Faktoren für eine gute Kommutation enthalten. Wir
wollen somit zunächst diese Formeln diskutieren.
Als Hauptbedingungen haben wir
erstens: die Kurzschlußspannung AE, bzw. AE, soll die auf
Seite 541 angegebenen Grenzen nicht übersteigen;
zweitens: die effektive Reaktanzspannung e; soll kleiner sein als
0.84 PP, wo 4 PP die Potentialdifferenz zwischen Lamelle und Bürste ist.
Die Formeln für die Kurzschlußspannung und die effektive
Reaktanzspannung sind nach Gl. 176 und 178 S. 503 und 504, bzw.
Gl. 186a S. 510 die folgenden:
1E,=28, (X a AS) (er ta? %) „10-6 Volt
t, + bo— PD
D ;
A1E,=5, (* 1,048) (nam? ') „10-8 Volt
4 + bo — BD
P
B(N _
e,==0,8-(1 An) (Zu A8) Ar 10-76 Volt.
b.\K
Die Formeln für die Kurzschlußspannung sind zunächst nur
richtig, wenn die Spulenweite unverkürzt ist (z == ZH 1) und wenn
keine Bürstensätze weggelassen sind (siehe S. 499).
Die Formel für e, gilt nur für den Fall, daß jede Spulenseite
allein aus dem Kurzschluß tritt. Treten zwei Spulenseiten einer
Nut gleichzeitig aus dem Kurzschluß, so wird e, etwa doppelt so
groß. Um zu vermeiden, daß zwei Spulenseiten einer Nut gleich-
zeitig aus dem Kurzschluß treten, kann man entweder K nicht
durch 2% teilbar machen oder die Spulenweite y, um 4%, Stab-
entfernungen verkürzen, wodurch die gleichzeitig kurzgeschlossenen
Spülenseiten in verschiedenen Nuten liegen.
Im allgemeinen werden auch dann, wenn SE eine ganze Zahl
ist und die Spulenweite y, unverkürzt ist, die Spulen ungleichzeitig
aus dem Kurzschluß treten, denn die Einstellung der Bürsten und
die Lamellenteilungen sind im allgemeinen nicht derart genau, daß
unter einer positiven und einer negativen Bürste zwei Lamellen ge-
nau gleichzeitig austreten.