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Siebenundzwanzigstes Kapitel.
lurch Wasserschlangen gekühlt. Auf diese Art wird es möglich,
auch bei hohen Zapfengeschwindigkeiten und hohen Pressungen
das Lager auf einer zulässigen Temperatur zu halten.
Bei Kugellagern ist der Reibungskoeffizient nach den Ver-
suchen von Stribeck nahezu konstant. Bei Belastungsänderungen
von 58-d,* bis 110-d,*, worin d, der Durchmesser einer Kugel in
2m ist, schwankte der Reibungskoeffizient nur zwischen
0,00165 bis 0,0013.
Es ist also bei Kugellagern die Reibungsarbeit dem Lagerdruck
und der Geschwindigkeit nahezu proportional und außerdem viel
kleiner als bei Gleitlagern. Nach Versuchen der Gesellschaft für
elektrische Industrie in Karlsruhe mit Drehstrommotoren ist sie
nicht mehr als */,„ derjenigen mit Gleitlagern. Es wird daher
namentlich bei kleinen Motoren eine wesentliche Erhöhung des
Wirkungsgrades eintreten.
b) Verluste durch Luftreibung. Die Verluste durch Luft-
reibung lassen sich nicht getrennt berechnen. Sie hängen haupt-
sächlich von der Anordnung der Wicklung und der Zahl und Größe
jer Ventilationskanäle ab.
Nimmt man an, daß der Luftwiderstand mit dem Quadrat der
Geschwindigkeit zunimmt, so sind die Verluste durch Luftreibung
der dritten Potenz der Geschwindigkeit proportional. Bei kleinen
Umfangsgeschwindigkeiten bis ca. 20 m/sek. ist der Verlust durch
Luftreibung nur ein kleiner Teil, ca. 10°, der Lagerreibung, bei
großen Umfangsgeschwindigkeiten, wie z. B. bei Turbogeneratoren
mit besonders stark gekühltem Anker, kann er jedoch bedeutend
größer werden und die Lagerreibung um ein Vielfaches überschreiten.
Parshall und Hobart geben für die Gesamtreibung folgende
Werte als Anhaltspunkte an.
L bis 3% der Leistung
bei 400 KW bis 60 KW
und 360 Touren bis 1500 Touren
0,8 bis 2% der Leistung
bei 500 KW bis 50 KW
Große mit der Dampfmaschine direkt gekuppelte langsam lau-
{ende Maschinen haben */, bis 1°, Reibungsverluste bei Leistungen
von 1000 KW und abwärts. Bei sehr rasch laufenden Maschinen
werden die Reibungsverluste wesentlich größer als oben angegeben.
c) Verlust durch Bürstenreibung. Dieser Verlust ergibt sich aus
der Umfangsgeschwindigkeit, dem Auflagedruck. und dem Reibungs-
koeffizienten.