Direkte Bestimmung von Leistung und Wirkungsgrad. 693
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Wenn bei einem einmal eingestellten Gleichgewichtszustand
durch irgend eine Ursache das Reibungsmoment plötzlich über-
wiegt, so wird das linke Hebelende von C gehoben, während das
rechte durch die Schnur EX zurückgehalten wird. Es tritt dadurch
eine Bewegung des Hebels dem Bande gegenüber ein, wodurch
dessen Spannung vermindert wird. Die Feder F wird hierbei etwas
angespannt und stellt, nachdem das Reibungsmoment seinen ur-
sprünglichen Wert erreicht hat, den gestörten Gleichgewichts-
zustand wieder her. Die Schraube M dient zur erstmaligen An-
spannung des Bandes bei Beginn des Versuches, während die im
Verlaufe der Bremsung sich etwa ergebenden Handverstellungen
lurch die leichtgehende Schraubenspindel S, welche die Feder-
spannung reguliert, ausgeführt werden. Ein zu großes Ausschwingen
der Bremse im Falle einer plötzlichen Entlastung verhindern die
beiden Anschläge 4, und A,.
Eine im Prinzip dem Brauerschen Bremsdynamometer ver-
wandte Anordnung wurde von der Firma Siemens & Halske ge-
baut. (Hubert, ETZ 1901, S. 340.)
e) Die Wirbelstrombremsen. Bei den Wirbelstrombremsen
wird die an die Maschinenwelle abgegebene Energie nicht‘ in Form
von mechanischer Reibung, sondern in Form von Wirbelströmen
in Wärmeenergie umgesetzt. Die verschiedenen Ausführungsarten
von Grau (ETZ 1900, S. 365, 1902, S. 467), Feußner (ETZ 1901,
3. 608), Siemens & Halske (Nachrichten von S. & H. 1902, Nr. 32)
and Pasqualini bestehen im. Prinzip aus einer Kupferscheibe,
welche im Felde eines Elektromagneten rotieren. Fig. 527 zeigt
die Anordnung von Pasqualini. Auf der Welle des zu bremsen-
den Motors wird die massive Kupferscheibe K befestigt. Zwei Elek-
iIromagnete, M, und M,, sind in den Eisenrahmen R eingebaut,
welcher auf die Schneide U aufgelegt werden kann. Mit dem Rahmen
starr verbunden sind die zwei mit einer Teilung versehenen Hebel-
arme, auf welcher die Laufgewichte G, G, verschoben werden können.
Die horizontale Lage der Hebel wird an der Wasserwage L ab-
gelesen. Ein an dem schwingenden Rahmen befestigtes Gewicht &
xann in vertikaler Richtung verschoben werden, wodurch der Schwer-
punkt des schwingenden Systems verlegt und die Empfindlichkeit
für die Einstellung in Ruhelage verändert wird. Werden nun die
beiden Elektromagnete durch einen fein regulierbaren Gleichstrom
erregt, so werden infolge der Rotation der Scheibe in dem mag-
netischen Felde Wirbelströme in ihr induziert, die ihrerseits wieder
ein Drehmoment auf den Rahmen ausüben.
Indem man das auf dem Hebelarme verschiebbare Lauf-
yewicht &, so lange verschiebt, bis die Libelle L einspielt, kann