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Achtundzwanzigstes Kapitel.
Die Gerade VI der Fig. 536 stellt den Hysteresisverlust bei
normaler Erregung als Funktion der Tourenzahl dar; die Differenz
der Ordinaten der Kurven V
und VI ist somit gleich dem
Wirbelstromverlust bei konstan-
ter Erregung und variabler
Tourenzahl.. Die Trennung
der Verluste W +W, + W,,
ist also mit Hilfe von drei
Versuchen, die nur kurze
Zeit in Anspruch nehmen,
arledigt.
Die Kurven der Figur be-
stätigen erstens, daß die Rei-
bungsverluste nicht proportional
der Tourenzahl, sondern mit
der 1,5ten Potenz der Touren-
zahl wachsen; ferner sieht man, daß die Wirbelstromverluste sehr
große Werte annehmen können, während die Hysteresisverluste un-
gefähr mit dem berechneten Wert bei 400 Touren übereinstimmen;
5. ist hier gleich 15,7.
Wir gehen nun einen Schritt weiter und nehmen die Auslauf-
kurve nicht allein bei unerregtem und normal erregtem Felde auf,
sondern auch bei verschiedenen anderen Erregungen, z. B. für us
‘4, und 3/, der normalen Erregung, und trennen für diese KEr-
regungen wieder die Verluste.
Aus den so erhaltenen Kurven ergeben sich dann die einzelnen
Verluste bei einer konstanten Tourenzahl, z. B. n==400 und ver-
schiedenen Sättigungen im Eisen, die bei der konstanten Touren-
zahl den induzierten EMKen proportional sind. Diese Kurven sind
in der Fig. 538 zusammengestellt und man hat hier ein Bild über
den Verlauf der Hysteresis- und Wirbelstromverluste als Funktion
der Eisensättigung.
Bei dieser Untersuchungsmethode ist es nur nötig, ca. 5 Aus-
jaufskurven aufzunehmen und den Leerlaufseffekt W. +W, + W,
bei normaler Erregung zu messen, was alles in kurzer Zeit erledigt
werden kann, so daß während dieser Versuchsdauer der Zustand
der Maschine als konstant angesehen werden darf, um das ganze
Verhalten einer Maschine in bezug auf den Eisenverlust kennen zu
lernen. — Deswegen eignet sich diese Methode vorzüglich für die
Praxis, teils um den Einfluß der Konstruktion und der Bearbeitung
des Ankers auf die Wirbelstromverluste zu kontrollieren, teils um
die Größe der Hysteresisverluste und die gesamten Kisenverluste
Fig. 537.