Full text: Theorie und Untersuchung (1. Band)

(28 Achtundzwanzigstes Kapitel. 
stanter Klemmenspannung läuft, seine Eigenverluste als konstant 
anzusehen und die an die Versuchsmaschine abgegebenen Leistungen 
aus der dem Antriebsmotor zugeführten Leistung, vermindert um 
seine Eigenverluste, zu bestimmen. 
Für diesen Fall gibt jedoch die Auslaufmethode zumindest 
abenso genaue Werte. 
Der Verband Deutscher Elektrotechniker läßt in seinen 
„Normalien zur Prüfung elektrischer Maschinen‘‘ auch die Indikator- 
methode zu, bei welcher die antreibende Kraftmaschine bei leer- 
laufendem, unerregtem und erregtem Generator indiziert wird. 
Diese Leerlaufindizierung besitzt jedoch gewöhnlich große Fehler- 
quellen, so daß auch in dem Falle, wo große direkt gekuppelte 
Maschinen untersucht werden sollen, die Auslaufmethode vorzuziehen 
sein wird. Man hat einfach die Schubstange auszuhängen, oder 
die Turbine ohne Beaufschlagung laufen zu lassen. Auf die Ge- 
schwindigkeit wird die Dynamo gebracht, indem man sie mit den 
in Gleichstromzentralen meist vorhandenen anderen Dynamos oder 
Akkumulatorenbatterien als Motor antreibt. Die Reibungsverluste 
sind dann getrennt von den elektrischen Verlusten leicht zu ermitteln 
und letztere können dann genauer diskutiert werden, als dies durch 
die Leerlaufindizierung mörlich ist. 
172. Trennung von Lagerreibung und Luftreibung. 
Während eg nach den beschriebenen Methoden möglich ist, 
die Reibungsverluste von den KEisenverlusten zu trennen, und auch 
die Reibungsverluste ihrerseits in Luft- und Lagerreibung einerseits 
und Bürstenreibungsverluste andererseits zerlegt werden können, 
indem man die Maschine einmal mit aufliegenden Bürsten, dann 
mit abgehobenen Bürsten unerregt auslaufen läßt, so ist es bisher 
noch nicht gelungen, die Luftreibung von der Lagerreibung ein- 
wandsfrei zu trennen. 
Die in der Literatur erwähnten Versuche können noch nicht 
als befriedigende Lösung dieser Frage angesehen werden. Dr. L. 
Finzi*) zerlegt die Reibungsverluste auf Grund der Annahme, daß 
die Verluste durch Luftreibung mit der dritten Potenz der Ge- 
schwindigkeit variieren, diese Annahme ist jedoch noch nicht ein- 
wandsfrei bestätigt worden, sie würde nur dann zutreffen, wenn 
auch der Druck der Luft proportional mit der Geschwindigkeit zu- 
nimmt. Eine andere von Finzi vorgeschlagene Methode beruht 
darauf, daß die Lagerreibungsarbeit von der Temperatur un- 
5 ETZ 1903 S. 536.
	        
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