Neunundzwanzigstes Kapitel.
Die Erwärmung der Gleichstrommaschinen,
173. Erwärmung und Abkühlung eines homogenen Körpers. — 174. Erwärmung
der Magnetspulen. — 175. Erwärmung des Ankers. — 176. Erwärmung des
Kommutators. — 177. Erwärmung der Lager. — 178. Erwärmung und Kühlung
gekapselter Maschinen. — 179. Erwärmung einer Maschine bei aussetzendem
Betrieb. — 180. Messung der Temperaturerhöhung.
173. Erwärmung und Abkühlung eines homogenen Körpers.
Diejenige Energie, welche den in einer Gleichstrommaschine
auftretenden Effektverlusten entspricht, wird in Wärme übergeführt,
3inerlei welcher Art diese Verluste sind.
Es tritt deswegen eine Temperaturerhöhung der Maschine über
die Temperatur der umgebenden Luft ein, und die entstandene
Temperaturdifferenz bewirkt, daß teils durch Konvektion der um-
yebenden Luft, teils durch Strahlung und teils durch Leitung Wärme
an die Umgebung abgegeben wird.
Die erzeugte Wärme ist den Verlusten und die Wärmeabfuhr
ungefähr der Temperaturerhöhung und der ausstrahlenden Ober-
‘läche proportional.
Setzt man eine Maschine in Betrieb, so steigt deren Temperatur
anfangs schnell, weil fast keine Wärme an die Umgebung ab-
gegeben wird und die erzeugte Wärme lediglich zur Erwärmung
der Maschine dient. Mit steigender Temperatur der Maschine wächst
jedoch die Wärmeabgabe nach außen, und ihre Temperatur steigt
langsamer an und nähert sich asymptotisch dem stationären Zu-
stande, bei welchem die Wärmeabgabe gleich der Wärmeerzeugung
ist. Die Kurve I der Fig. 544 veranschaulicht den Verlauf der
Femperaturkurve.
Wäre der sich erwärmende Körper vollständig homogen und
die Abkühlung der ganzen Oberfläche desselben eine gleichmäßige,
30 ergibt sich die Temperaturkurve wie folgt: