Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

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Elftes Kapitel. 
Auf die Abmessungen und die Bauart der Maschine hat ferner 
die Erwärmung großen Einfluß. Bei geschlossener Bauart oder 
bei sehr rasch laufenden Maschinen kann in vielen Fällen die zu- 
lässige Erwärmung nur durch Anwendung von Ventilatoren und 
eine gute Verteilung der Kühlluft in der Maschine oder durch 
Wasserkühlung eingehalten werden. 
42, Wahl der Hilfsmittel für die Kommutierung (Wendepole 
und Kompensationswicklung). 
Die Hilfsmittel, die uns zur Erreichung einer guten Kommu- 
;ation zur Verfügung stehen, sind in Bd. I, Kapitel 24 und 25 aus- 
‘ührlich erörtert worden. Wenn die Grenzwerte von de und e, 
Seite 291) überschritten werden müssen, sind Wendepole anzuordnen 
und es ist, wenn erforderlich, außerdem eine Kompensationswick- 
ung anzubringen. Bei kleinen Maschinen (bis 30 und 50 KW 
Leistung) sind im allgemeinen etwas höhere Werte von de und e, 
zulässig als bei großen Maschinen, so daß man bei letzteren eher 
zu Wendepolen übergehen muß als bei kleinen Maschinen. — 
Mit großen Zahnsättigungen, großem Luftspalt, gesättigten Pol- 
spitzen, geschlitztem Polkern usf. läßt sich außerdem bei kleinen 
Maschinen ohne erhebliche Erhöhung der Kosten viel erreichen und 
sehr hohe Werte von 4S sind wegen Mangel an Raum und unzu- 
reichender Lüftung bei kleinen Maschinen nicht möglich. 
Bei großen Maschinen erhöhen die Wendepole die Herstellungs- 
zosten um 7 bis 10°%,, die normale Leistung der Maschine da- 
zegen bis um 30 und 40°, und die kurzzeitige Überlastungsfähig- 
keit um noch mehr; es gilt das für Maschinentypen, die ohne 
Wendepole sparsam und sorgfältig gebaut sind. Da große, nicht 
zu langsam laufende Maschinen leicht mit einer guten Lüftung 
versehen werden können, wird die Wendepolmaschine die gewöhn- 
‚iche Maschine für große Leistungen in kurzer Zeit nahezu ganz 
verdrängen, insbesondere für Betriebe mit kurzzeitigen starken 
Überlastungen. 
Die Vorteile, welche mit der Anwendung von Wende- 
polen verbunden sind, und die Wirkungen, die sie auf den 
Bau der Maschine ausüben, ergeben sich aus folgender Zusammen- 
stellung. !) 
1. Die lineare Belastung 4S des Ankers kann größer gewählt 
werden, und es sind tiefe und schmale Ankernuten zulässige. 
1) Siehe auch G., Dettmar, ETZ 1906, S. 23; W.Oeschläger, ETZ 1906, 
S. 209 u. 783: M. Deri, ETZ 1906, S.210; R. Pohl, ETZ 1906. S. 375.
	        
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