Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

210 Elftes Kapitel. 
polen darf die Feldwicklung unterteilt und zur Geschwindigkeits- 
regulierung verschieden geschaltet werden.) * 
12. Sowohl bei Nebenschluß- als Hauptschlußmotoren ist eine 
Regulierung der Umdrehungszahl durch Änderung der Felderregung 
‘innerhalb weiter Grenzen möglich...’ Räderübersetzungen und Vor- 
gelege können dadurch umgangen werden (Antrieb von Werkzeug- 
maschinen). ; 
13. Vorhandene Maschinenmodelle erhalten wegen der freieren 
Wahl der Polzahl und der Feldstärke eine größere Anpassungs- 
’higkeit. Soll z. B. ein Generator, der direkt mit einer Dampf- 
maschine gekuppelt ist, für Lichtbetrieb mit 440 Volt und für Bahn- 
jetrieb mit 550 Volt betrieben und die Dampfmaschine in beiden 
Fällen voll ausgenutzt werden, so muß man bei geschwächtem 
Felde (440 Volt) eine erhößkte Stromstärke kommutieren, 
14. Der Wirkungsgrad der Maschine wird durch die An- 
wendung von Wendepolen nicht erheblich beeinflußt. — Auf den 
Hauptpolen wird (vergl. Ziffer 5) an Stromwärmeverlust gespart, 
wogegen die Erregung der Wendepole neue Verluste bringt. Die 
Zisenverluste werden wenig verändert und die Verluste am Kom- 
mutator sind kleiner. Bei mäßiger Sättigung des Eisens und starker 
3elastung des Ankers wird bei kleinen Belastungen ein höherer 
Wirkungsgrad erreicht. 
15. Bei genügender Breite der Wendepole kann ihre kom- 
voundierende Wirkung durch leichtes Verstellen der Bürsten so ge- 
ändert werden, daß bei Generatoren eine Spannungsregulierung in 
weiten Grenzen und bei Motoren eine Einstellung der gewünschten 
"mdrehungszahl ohne Feldregulierung möglich ist. 
Mit der Anwendung von Wendepolen sind jedoch auch Nach- 
;eile verbunden, insbesonders ist zu sagen: 
16. die Feldstreuung wird durch die Anwesenheit der Wende- 
ole erhöht; 
17. die Lüftung und Kühlung der Feldspulen wird erschwert, 
ebenso die Kühlung des Ankers; 
18, parallelgeschaltete Wendepol-Generatoren sind empfindlich 
bezüglich der Bürstenstellung, weil eine kleine Bürstenverstellung 
eine erhebliche Änderung der kompoundierenden Wirkung der 
Wendepole bezw, der Klemmenspannung zur Folge hat; 
19. bei Motoren mit Wendepolen tritt unter Umständen (s. Bd. I, 
S. 570) ein Pendeln ein. Das Pendeln ist ebenfalls von der Bürsten- 
stellung abhängig; 
20. starke und plötzliche Belastungsänderungen können ein 
:) Siehe ETZ 1906. S. 1098.
	        
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