Erstes Kapitel.
Aus der Kurve sieht man; daß, etwa von einem Druck von
0,25 kg/em* ab aufwärts, die Durchschlagsfestigkeit vom Drucke
anabhängig ist. Das gleiche Resultat ergaben Untersuchungen an
anderen ebenfalls nicht zusammendrückbaren Isolierstoffen.
Trägt man die Durchschlagspannung in Abhängigkeit von der
Dauer der Einwirkung auf, so erhält man nach Kinzbrunner
Kurven, die den in Fig. 6 aufgezeichneten Verlauf aufweisen. Die
Kurven dieser Figur beziehen sich
auf 0,35 mm starkes getränktes
Papier, und zwar gibt Kurve I
die Durchschlagspannung für eine
Lage, Kurve II für vier Lagen
and Kurve I/II für sieben Lagen.
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Fig.d. Abhängigkeit der Durchschlag- Fig. 6. Abhängigkeit der Durchschlag-
spannung vom Anpressungsdruck. spannung von der Dauer d. Einwirkung.
Über eine ‘bestimmte Zeit hinaus verlaufen die Kurven parallel
zu der X-Achse. Die Zeit, bei welcher dieser parallele Verlauf an-
fängt, wurde durch Kinzbrunner als Zeitkonstante bezeichnet.
Man wird, um den kleinsten Wert für die Durchschlagsfestigkeit zu
erhalten, somit die Dauer des Versuches länger als die Zeitkon-
stante nehmen müssen. Die Zeitkonstante ist abhängig von der
Dicke und Anzahl der Lagen der Probe und vom Isolierstoff. selbst.
Als Zusammenfassung seiner Untersuchungen über den Einfluß
der Versuchsanordnung stellt Kinzbrunner folgende Regeln für die
Bestimmung der Durchlagspannung auf.
1. Die zu verwendenden Elektroden sollen flach sein und ab-
zerundete Ecken haben. . Die Berührungsfläche soll mindestens
gleich 5 cm? sein. |
2. Der Druck.der oberen Elektrode auf den Isolierstoff soll min-
destens 0,25 kg/cm?* betragen.
3. Die Kurve der Wechselspannung soll möglichst sinusförmig sein.
„4. Die Periodenzahl der Wechselspannung soll zwischen 20 und
(0 liegen. *
5. Die Prüfung des Isolierstoffes soll in’ungetrocknetem Zustande
bei einer Temperatur von zirka 17° C und normaler Luftfeuchtig-
keit (zirka 50 bis 70%) erfolgen.