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Sechzehntes Kapitel.
Berechnung der Abhängigkeit der Tourenzahl vom Erreger-
strome. In Fig. 376 Kurve I ist die Leerlaufcharakteristik des
Motors bei 200 Touren
aufgezeichnet, und zwar
wurde sie gerechnet mit
denjenigen Sättigungen
im Joch und Anker,
welche bei vollerregten
Wendepolen auftreten.
Dies wurde gemacht,
um später hieraus die
richtige Belastungscha-
rakteristik zu ermitteln.
Die Leerlaufcharak-
teristiken bei voll- und
unerregten Wendepolen
weichen jedoch so wenig
von einander ab, daß
man sich für die Berechnung der Tourenzahl bei Leerlauf der
Kurve I Fig. 376 bedienen kann.
Bei einer bestimmten Erregung sei die bei 200 Touren indu-
zierte EMK gleich E,. Diese ist der Leerlaufcharakteristik zu entnehmen.
Da jedoch bei Leerlauf die induzierte EMK E, gleich der Klemmen-
spannung, d.h. X, == 220 Volt ist, so muß die Tourenzahl bei dieser
Örregung
E, 220
N, = 0 = 20
“
sein, Nach dieser Gleichung ist für jede Erregung die Tourenzahl
bei Leerlauf leicht zu rechnen. Die erhaltenen Werte sind in
Kurve IIT aufgetragen.
Um die Tourenzahl bei Belastung und einer bestimmten Er-
regung zu finden, müssen wir erst die Größe der Ankerrückwirkung
festlegen. Da die Bürsten in der neutralen Zone stehen, so ist
4W,=0 und wir haben nur eine Entmagnetisierung durch das Anker-
querfeld (4W,). Diese können wir nach der auf S. 314, Bd. I be-
schriebenen Methode aus der Übertrittscharakteristik finden.‘ Aus
den dortigen Betrachtungen läßt sich eine Methode ableiten, die
gestattet, die entmagnetisierende AW- Zahl AW, für jedes Feld (jede
Tourenzahl) ohne Probieren zu finden.
In Fig. 377 ist Kurve I die Übertrittcharakteristik. Wir
bilden jetzt von dieser Kurve die Integralkurve (Kurve IT) und
wählen den Polabstand für die Konstruktion dieser Kurve (siehe
S. 776, Bd. I) gleich 2b.4S. Es ist jetzt- z. B. der Inhalt des