Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

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Achtzehntes Kapitel. 
durch Ausprobieren zum Ziel kommen, was sich bei der Einfachheit 
der angegebenen Methode leicht bewerkstelligen läßt. 
Beispiel. Für einen Hauptstrommotor von normal 35 PS, 
500 Volt, 60 Amp., dessen Tourendiagramm in Fig. 387, S. 420 gegeben 
ist, soll der Anlaßwiderstand berechnet werden. Es soll eine Kontroller- 
type mit 5 Kontakten (entsprechend 4 Widerstandsstufen) zur Ver- 
wendung kommen. Der Widerstand von Feld und Anker des Motors 
betrage zusammen 0,45 Q. 
Die Größe der Hauptstrommotoren wird meist mit Rücksicht 
auf die Anzugskraft, welche sie beim Anlauf zu entwickeln haben, 
gewählt. Wir wollen daher mit der maximalen Anlaufstromstärke 
in der Nähe der normalen von 60 Amp. bleiben, um eine mittlere 
Anzugskraft zu erhalten, welche etwa dieser Stromstärke entspricht. 
Setzen wir als Maximalgrenze 70 Amp. fest, so finden wir in 
dem Tourendiagramm eine Zugehörige Tourenzahl von 480 Touren, 
welche in das Widerstandsdiagramm bei 0,45 Q einzutragen ist 
“Punkt B). 
Der zweite Punkt der Widerstandsgeraden für J= 70 Amp. 
argibt sich daraus, daß für 
P 500 
z— 0, R Fr m == —— =— ‚1 Q 
v SF 
sein muß (Punkt 4). Die andere Widerstandsgerade findet man 
‚eicht durch Ausprobieren, indem man verschiedene Werte Jo; 
annimmt und die Gerade mit Hilfe der beiden gegebenen Be- 
dingungen so legt, daß die Zickzacklinie vierstufig wird. Diese 
Bedingung wird durch die Stromstärke J„,. == 50.1 Amp. erfüllt, und 
man erhält als Widerstandsstufen 
"‚=2,2, rn =1,8, =1,45-, r,=1,15. 
Bei einem Nebenschlußmotor gleicher Größe mit einem Anker- 
und Übergangswiderstand . R, = 0,25 Q ergeben sich bei derselben 
maximalen Anlaufstromstärke die Stufen zu . 
rn. =4.0, r==1,78, = 0,75, r,= 0,32. 
Jin Wird hier gleich 30 Amp. Man sieht, daß für gleiche Stufen- 
zahl die Stromstöße bei Nebenschlußmotoren bedeutend größer werden 
als bei Hauptschlußmotoren., wie dies oben begründet worden ist. 
84. Berechnung der Bremswiderstände. 
Die elektrische Bremsung eines Motors wird dadurch erreicht, 
daß man ihn als Generator auf einen Widerstand arbeiten läßt; 
er wird dann von den bewegten Massen angetrieben, wodurch
	        
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