44.0
Zwanzigstes Kapitel.
Der Koeffizient der Wärmeabgabe ist, wie aus dem Vorhergehen-
den erhellt, keine Konstante; die zulässige Materialbeanspruchung
muß daher für jede Widerstandstype experimentell festgestellt werden.
Nach Versuchen von Erlacher*) kann man für runden Quer-
schnitt setzen
bei ausgezeichneter Ventilation K= 0,41 V*
und bei schlechter Ventilation K= 0,37
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Die zulässige Temperaturerhöhung T ist bedingt durch Art
und Ort der Aufstellung des Widerstands, durch das Material, aus
dem die einzelnen Teile des Apparates bestehen, und vor allem
Jurch dessen konstruktiven Aufbau. Von Wichtigkeit ist dabei
namentlich, ob die Widerstände aus frei gespannten Spiralen oder
Bändern bestehen, oder ob dieselben auf gerillten Porzellanzylindern
der sonst irgendwie so befestigt sind, daß die gegenseitige Lage
der Drähte gesichert ist.
Erlacher gibt folgende zulässige Temperaturen an: für ein-
lache Anlasser mit dem Widerstand auf Porzellanzylinder gewickelt
dis 450° C, mit dem Widerstand in Spiralen gewickelt bis 300° C;
tür Umkehranlasser und Geschwindigkeitsregler im Hauptkreis mit
lem Widerstand auf Porzellanzylindern bis 300° C, mit dem Wider-
stand in Spiralen 200° C; für Nebenschlußregulatoren allgemein
1009 ©.
Bei Widerständen für kurze Dauer der Belastung kommt
außer den genannten Gesichtspunkten hauptsächlich die Wärme-
aufnahme des Widerstandsmaterials und seiner nächsten Umgebung
ın Betracht. Hier werden also Widerstände mit großer Wärme-
kapazität von Vorteil sein. Man wickelt deshalb zweckmäßig die
Spulen auf Porzellanzylinder oder bettet das Widerstandsmaterial
in eine Emailschicht ein, welche auf eine gerippte Eisenplatte auf-
gebracht ist.
Namentlich diese letzteren gestatten eine vorzügliche Aus-
nützung des Materials. Nach Angaben von Dr. M. Levy”) kann
man erreichen
für Anlaßwiderstände 4—B5 Watt pro em? Plattenfläche
Dauerbelastung ca. 1 »
Zur Erhöhung der Wärmekapazität werden die Wider-
standsrahmen in manchen Fällen auch in Öl eingetaucht, wodurch
NY
1) ETZ 1902, S. 405.
3) ETZ 1899 S. 677.