Zweiundzwanzigstes Kapitel.
messung den Spannungsabfall auf 7 bis 10°, reduzieren. Die
Ursachen des Spannungsabfalls bei Fremderregung und Selbsterregung
sind in Bd. I, S. 597 und 605 behandelt worden. ;
Maschinen für Bahnbetrieb. Die Generatoren, die für Bahn-
detrieb verwendet werden, sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
sehr großen Belastungsschwankungen und plötzlichen Überlastungen
ausgesetzt. sind. Es werden hierbei sowohl Nebenschlußmaschinen,
als auch Doppelschlußmaschinen zur Stromerzeugung benutzt.
Die ersteren gestatten ohne weiteres die Anwendung einer
Pufferbatterie (siehe Abschn. 113), welche die Stromstöße zum Teil
aufnehmen und so die Generatoren entlasten. Um dieses Ziel mög-
lichst vollständig zu erreichen, baut man die Maschinen absichtlich
mit großem Spannungsabfall (bis 20° ,), da der Generator einen um
so kleineren Teil der Überlastung aufnimmt, je steiler die äußere
Charakteristik (siehe S. 605, Bd. I) abfällt.
In vielen Fällen erscheint es jedoch wünschenswert, diese Ge-
sichtspunkte zurücktreten zu lassen und vielmehr darauf zu sehen,
den Bahnmotoren bei allen Belastungen eine möglichst gleichmäßige
Spannung zu bieten. Man erreicht dies durch Verwendung von
Generatoren, die gerade so stark überkompoundiert sind, daß der
Spannungsabfall, der bei Belastung in der Maschine und den Lei-
tungen entsteht, durch eine entsprechende Erhöhung der induzierten
EMK ausgeglichen wird. ;
Die Überkompoundierung wird vielfach so bemessen, daß die
Klemmenspannung der Maschine von Leerlauf bis Maximallast etwa
um 50 Volt steigt. Dieses System wird namentlich bei langen ein-
gleisigen Strecken, bei denen es vorkommt, daß an einem ent-
iernten Punkte zwei Wagen gleichzeitig anfahren, und bei kleineren
Anlagen von Nutzen sein, bei welchen die Kosten der Pufferbatterie
verhältnismäßig hoch ausfallen.
Die Vorteile einer Pufferbatterie kann man auch bei Doppel-
schlußgeneratoren erhalten, indem man vor die Batterie eine Zusatz-
maschine schaltet. Dieses Puffersystem ist ausführlich im Ab-
schnitt 114 behandelt. . Die Anlage wird jedoch hierdurch kom-
pliziert und verteuert,
Die Schwungmassen sind für die Bahnmaschinen, besonders
wenn keine Pufferbatterie vorhanden ist, groß zu wählen, da
sie nicht allein die‘ Ungleichförmigkeit des Drehmomentes der
Antriebsmaschine während einer Umdrehung auszugleichen haben,
sondern auch bei plötzlichen Überlastungen den Energiebedarf
zum Teil decken sollen, ohne daß. ein zu starkes Sinken der
Geschwindigkeit eintritt. Zur Berechnung des Schwunggewichtes
bei Maschinen ohne Pufferbatterien kann man bei Antrieb durch
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